Karlsbader Mitteilungsblatt

ARCHIV: Moment mal

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Hab Mut!

09.09.2021 – 15.09.2021

Josua steht am Jordan. Ängstlich schaut er hinüber ans andere Ufer. Dort liegt das noch unbekannte Sehnsuchtsland. Mose, ihr großer Anführer und Vertrauter Gottes, hat sie 40 lange Jahre bis hierher geführt. Vor wenigen Tagen ist er in hohem Alter  gestorben und hat ihn zuvor zu seinem Nachfolger bestimmt. Er soll das Volk Israel nun dort hineinführen. Dort können sie endlich in aller Freiheit ihr Leben gestalten, nach Gottes guten Regeln. Dennoch: Mutlos lässt Josua den Kopf sinken, die Trauer um Mose schmerzt und lähmt ihn. Die Aufgabe ist zu gewaltig.

Da meldet sich Gott sachte zu Wort. Er stupst ihn an: „Josua, nun ist es soweit: Ihr dürft jetzt in das Land gehen, das ich euch geben will. Sei mutig und stark!“ Dreimal zu Beginn des Josuabuchs lesen wir, wie Gott Josua ermutigt und ihm den Rücken stärkt: Sei mutig und stark, sei tapfer und entschlossen, sei getrost und unverzagt! Aber erst, als Gott ihm ein einzigartiges Versprechen mit auf den Weg gibt, fasst er tatsächlich Mut für den nächsten Schritt: Gott sagt zu ihm: „Ich sage dir noch einmal: Sei tapfer und entschlossen! Lass dich durch nichts erschrecken und verliere nie den Mut; denn ich, der Herr, dein Gott, bin bei dir, wohin du auch gehst!“ (Josua 1,9)

Auch vor uns tun sich allzu oft Hürden auf. Vielleicht liegen gerade neue Herausforderungen in Familie oder Beruf vor uns. Die einen freuen sich schon darauf, wenn nach der Urlaubszeit der gewohnte Alltag wieder beginnt, andere sehen dem Herbst mit gemischten Gefühlen entgegen: Anspannung, wie wird es wohl werden? Angst, kann ich den Anforderungen und Erwartungen, die an mich gestellt werden, gerecht werden?

Wie gut haben wir es, dass Gott sich auch heute so seelsorglich zu Wort meldet und uns den Rücken stärkt für den nächsten Schritt. Mir jedenfalls haben liebe Menschen für meinen Weg in den Herbst einen ermutigenden Segen zugesprochen, den ich gerne auch an Sie weitergebe:

 „Gott segne dich auf deinem Weg

und sei mit dir an jedem Tag deines Lebens,

damit du weißt: Du bist nicht allein.

Gott stärke dich auf deinem Weg

und sei mit dir bei allem, was du tust,

damit du spürst: Du bist nicht allein.

Gott begleite dich auf deinem Weg

und leite dich in deinen Entscheidungen,

damit du erfährst: Du bist nicht allein.

Gott behüte dich auf deinem Weg

und beschütze dich in den Stürmen des Lebens,

damit du erkennst: Du bist nicht allein.

Gott segne dich auf deinem Weg

und schenke dir die Fülle seines Segens,

damit du glaubst: Du bist nicht allein.“

 

Mit spätsommerlichen Grüßen,

Ihre Pfrin. Annette Stier-Monninger