Ittersbach 1966: Ideen – Pläne – Visionen
So lautet der Titel der Sonderausstellung im Heimatmuseum Ittersbach.
Am Tag des offenen Denkmals waren die vergrößerten Pläne im Foyer des Museums ausgestellt. Nicht nur Bürgermeister Timm, sondern auch die zahlreichen Besucher staunten über die ehrgeizigen Planungen des damaligen Ittersbacher Gemeinderats.
Da staunt sogar der Bürgermeister
Unser jüngster Besucher: 1,5 Jahre
Die 1966 noch selbstständige Gemeinde Ittersbach erlebte nach dem 2. Weltkrieg durch die Ansiedlung erfolgreicher Industriebetriebe, wie „Becker Autoradio“ aus Pforzheim-Brötzingen und „Kordes“ (später „Desco“) aus Thüringen, einen rasanten wirtschaftlichen Aufstieg. So erschien es nur folgerichtig, dass die wirtschaftlich gut aufgestellte Kommune ehrgeizige Ziele verfolgte.
„Die spinnen, die Ittersbacher“ könnte man heute zu manchen Ideen sagen: Da wurde zum Beispiel über den Bau eines Flugplatzes im Gewann „Hag“ geredet (Max-Egon Becker –Radio-Becker - war begeisterter Rennfahrer und Flieger), weiter gab es Bestrebungen, Ittersbach als Luftkurort mit Hallenbad und Sanatorium auszuweisen (oberhalb des Ortes am Heerweg war schon eine Mess-Station zur Bestimmung der Luftqualität aufgebaut) und das zu einer Zeit, in der noch nicht einmal alle Haushalte an das Abwassersystem angeschlossen waren.
Die in der Sonderausstellung gezeigten Pläne sollten so in einer Gemeinderats-Sitzung beraten werden. Sie wurden dann doch nicht realisiert, auch deshalb, weil der Abriss vieler historischer Gebäude geplant war und der dörfliche Charakter des Ortes gefährdet schien.
Etliche Besucher interessierten sich auch für die weiteren Ausstellungsstücke im Heimatmuseum; vor allem die historische Kücheneinrichtung weckt bei vielen Älteren die Erinnerungen an ihre Jugendzeit.
„Sowas hatten wir früher auch zuhause“