Karlsbader Mitteilungsblatt

ARCHIV: TSV Auerbach

Dieser Artikel befindet sich im Archiv!

www.tsv-auerbach.de

10.01.2022 – 17.01.2022

www.tsv-auerbach.de

NACHRUF

Der TSV Auerbach trauert um seinen 1. Vorsitzenden, Jugendtrainer, vor allem aber Freund und Kumpel Fredy Pfeiffer.

Als wir im Sommer letzten Jahres von der aufkeimenden Krankheit von Fredy erfahren haben, waren wir alle zuversichtlich, dass er diese mit der Hilfe der heutigen medizinischen Möglichkeiten besiegen kann. Wenig später wurde ihm dann mitgeteilt, dass die Krankheit heimtückischer ist als zunächst angenommen. Es wurde klar, dass er auf eine Stammzellspende angewiesen ist, um die Krankheit zu besiegen. Aber Fredy war ein Kämpfer und von der Grundeinstellung ein stets optimistischer Mensch. Wie er selbst, so waren auch wir beim TSV überzeugt, dass er das schaffen wird. Wenn das einer packt, dann Fredy!

Die Solidarität in dieser Zeit war enorm. Landauf, landab haben sich zahlreiche Menschen, ob im Dorf, bei der Polizei, bei Vereinen und Firmen den Aufrufen zur Registrierung in der Spenderdatenbank angeschlossen und Fredy, aber auch vielen anderen betroffenen Menschen, Hoffnung auf eine Heilung gegeben. Diese Hoffnung hat Fredy bis zuletzt nie aufgegeben. Er wird uns auch diesbezüglich für unser weiteres Leben ein Vorbild bleiben.

Fredy war ein TSV´ler durch und durch. Ihm wurde das TSV-Gen praktisch in die Wiege gelegt. Seine Eltern Nelly und Günther waren die ersten Pächter der TSV-Turn- und Festhalle. Wie sollte es da anders sein, als dass Fredy sich dem Kicken zuwendete und so begann er seine fußballerische Laufbahn in der Schülermannschaft des TSV. Schon bald zeichnete sich ab, dass seine sportlichen Fähigkeiten für höhere Aufgaben bestimmt waren und so wechselte er zum Karlsruher SC, wo er die weiteren Jugendmannschaften durchlief. Seine Seniorenlaufbahn startete er dann bei unserem Nachbarn, dem SVL, ehe er schon bald wieder zu seinem TSV zurückkehrte. Als schneller und eisenharter Verteidiger war Fredy bekannt und von manchem Stürmer gefürchtet. Seine Einstellung und sein Einsatz waren vorbildlich. Er war hart gegen sich, aber auch gegen seine Gegenspieler und so packte er an manchem Sonntag auf dem Spielfeld die von ihm zuletzt im übertragenen Sinne zitierte „Blutgrätsche“ aus.

Als sportliche Erfolge bleiben die ersten Aufstiege des TSV in den Jahren 1988 und 1989 eng mit ihm verbunden.  Beim in der Vereinshistorie legendären Entscheidungsspiel um den Aufstieg in die Kreisklasse A im Langensteinbacher Stadion gegen den ASV Durlach II übernahm auch Fredy Verantwortung. Nach Verlängerung stand es 0:0. Im folgenden Elfmeterschießen verwandelte er den letzten TSV-Elfmeter, ehe Keeper Charly Bodemer den ASV-Elfer parierte und somit der erste Aufstieg in der Vereinsgeschichte des TSV besiegelt war. Das ganze Dorf stand Kopf. Unvergessen bleiben auch die jeweiligen Aufstiegsfeierlichkeiten, bei denen Fredy zu später Stunde in seiner unnachahmlichen Art auch gerne mal ein Liedchen anstimmte. Viele Jahre schnürte er dann in der Bezirksliga Karlsruhe für den TSV die Kickschuhe. Insgesamt absolvierte er 431 Pflichtspiele für den Verein und erzielte dabei 36 Tore. Mit dem Heranwachsen seiner Söhne Maximilian und Pascal engagierte er sich auch als Jugendtrainer in der Jugendabteilung. Über viele Jahre hinweg betreute er mit Jörg Konstandin vom ATSV Mutschelbach sehr erfolgreich die jeweiligen Jugendteams der SG. Viele von Fredys Jugendspielern bilden heute das Grundgerüst der 1. Mannschaft des TSV. Fredy war bis zum Schluss unendlich stolz auf seine „Männer“ und deren Leistungen.

Neben dem Fußball stand auch das Motorradfahren bei Fredy stets hoch im Kurs. Nachdem er viele Jahre mit seinen Straßenmaschinen unterwegs war, fand er großen Gefallen am Endurofahren. Die jährlichen Trips mit den Endurofreunden Auerbach waren seit knapp 30 Jahren fester Bestandteil seiner Jahresplanungen. Frankreich, Spanien, Rumänien, Marokko, Nicaragua und viele andere Länder wurden mit den Maschinen erkundet und bleibende Eindrücke gesammelt.

In der Vereinsverwaltung des TSV bekleidete Fredy zunächst verschiedene Positionen. Als Mannschaftsbetreuer, Platzwart, Spielausschuss, Verwaltungsbeisitzer und Presswart setzte er sich für den TSV ein. Nach dem Ausscheiden des damaligen Vorstandes war es schließlich Fredy, der sich im Jahre 2001 bereit erklärte, das Amt des 1. Vorsitzenden des TSV zu übernehmen. Kein leichtes Amt, wie man sich sicher vorstellen kann. Fast 21 Jahre bekleidete er dieses Amt, solange wie noch keiner seiner Amtsvorgänger beim TSV!

In seine Amtszeit fielen die Aufstiege der 1. Mannschaft, 2001 in die Kreisklasse A und 2014 in die Kreisliga Karlsruhe sowie der 2. Mannschaft jeweils in die Kreisklasse B in den Jahren 2001, 2014 und 2018. 

Aber auch außerhalb des Spielfeldes bewegte Fredy Vieles. Unter seiner Regie konnte die lange angestrebte Auslagerung des Sportgeländes aus der Ortsmitte von 2003 bis 2005 endlich realisiert werden. Das größte Projekt, das unser kleiner Verein bisher geschultert hat. Dabei war Fredy stets ein Macher und arbeitete neben den administrativen Aufgaben und seinem Beruf als Polizist auch ca. 1.500 Stunden selbst auf der Baustelle, was fast 40 Arbeitswochen eines Arbeitnehmers entspricht. Chapeau!

Überhaupt legte er gerne selbst mit Hand an, und so ging er auch bei der aufwendigen Pflege der Außenanlagen des Pneuhage-Stadions immer als Vorbild voran. Unzählige Stunden verbrachte er mit dem Freischneider oder der Motorsense auf dem Sportgelände, um dieses in Ordnung zu halten. Fredy war keine Aufgabe zu viel! Ging es ums Rasenmähen der Sportplätze, das Bedienen beim Fischessen der Endurofreunde, das Abholen von Gerätschaften und vieles mehr: Bevor man lange fragt, erledigt man das gleich selbst. Auch hier war sein Engagement immer beispielgebend für seine Mitstreiter.

Mit großem Einsatz bewältigte er auch die Aufgaben zur Vorbereitung unseres 100-jährigen Vereinsjubiläums im Jahr 2019. In seiner unnachahmlichen Art und mit sichtlichem Stolz hielt er die Festrede beim Festbankett. Aber auch beim Expertentalk mit Peter Neururer und Rainer Scharinger bei Jubiläumssportfest war Fredy in seinem Element. Einfach einzigartig.

Fredy hat viel für den TSV geleistet, ohne sich je in den Vordergrund zu stellen. Für seine Verdienste wurde er im Jahr 1996 mit der bronzenen, im Jahr 2006 mit der silbernen und schließlich im Jahr 2019, für über 30-jährige ehrenamtliche Tätigkeit beim TSV, mit der goldenen Vereinsehrennadel ausgezeichnet. Ebenso wurde er vom Badischen Fußballverband im Jahr 2019 für 30-jährige Verwaltungstätigkeit im Verein mit der Verbandsehrennadel in Gold geehrt. 

Fredys Optimismus und seine positive Lebenseinstellung zeigte sich auch noch im Herbst, als er sich bei der Jahreshauptversammlung für eine weitere Amtsperiode als 1. Vorsitzender zur Wahl stellte und selbstverständlich auch gewählt wurde.

Wir haben bis zum Schluss mit ihm und seiner Familie gehofft, dass die Therapie anschlägt und er wieder gesund wird. Leider hat sich unsere Hoffnung nicht erfüllt und wir bleiben unendlich traurig zurück. Es wird unmöglich sein, die Lücke, die er hinterlässt, zu schließen.

Trotz all der Trauer sind wir aber auch sehr dankbar für die gemeinsame Zeit mit ihm und die vielen tollen Erlebnisse, die wir mit Fredy teilen durften. Seine Lebenseinstellung und sein Engagement sind uns Vorbild und Ansporn zugleich.

Der TSV ist Fredy zu großem Dank verpflichtet. Wir werden dich nicht vergessen und dich stets in guter Erinnerung behalten. Als letzten Gruß haben wir einen Kranz an seinem Grab niedergelegt. Ruhe in Frieden, Fredy!

Altpapiersammlung

Liebe Auerbacher Mitbürger, am Samstag, 15.01.2022 sammelt der TSV wieder Altpapier. Wir bitten darum, das Papier ab 08.00 Uhr gebündelt am Straßenrand bereitzulegen. Wer mithelfen will, möchte sich bitte um 09.00 Uhr am Sammelplatz einfinden.

Gerne dürfen Sie auch ihr Altpapier selbst zu den Containern am Parkplatz beim Pneuhage-Stadion bringen.

Mit Ihrer Altpapierabgabe schützen Sie die Umwelt und unterstützen den Verein. Danke.