Karlsbader Mitteilungsblatt

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ARCHIV: BUND Ortsverband Mittleres Albtal

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Gelungene Info-Veranstaltung zum Thema ,,Naturnaher Garten"

09.05.2022 – 28.05.2022

Fortsetzung aus dem letzten Amtsblatt:

Und die­se Pflanzenvielfalt ist Voraussetzung für ein vielfältiges Insektenleben, welches wiederum Voraussetzung für viele andere Tiere ist, die von Insekten leben: Von der Libelle über Vögel und Fle­dermäuse bis hin zu Igeln und anderen Säugetieren. Dabei ist die Bedeutung eines reichhaltigen lnsektenlebens gar nicht hoch ge­nug einzuschätzen: Der Wert der Systemleistungen aller Insekten in Deutschland für Blütenbestäubung, Schädlingsbekämpfung usw. wird nach einer Studie der Universität Hohenheim aus dem Jahr 2020 auf 3,8 Milliarden Euro geschätzt - pro Jahr!

Und Basis für das alles ist eine vielfältige Pflanzenwelt! Diese Pflanzenvielfalt fängt im eigenen Garten, an! Die Referentin ap­pellierte an die Zuhörer, auch etwas „Mut zur Unordnung" zu haben. Wenn nicht ständig eingegriffen wird, entwickelt sich eine natürliche Pflanzengesellschaft im Laufe der Zeit ganz von allein. Was dabei entstehen kann, bewies Frau Senk mit eindrucksvollen Bildern, die die gesamte Vielfalt und Buntheit solcher Gärten zeigten. Allerdings wird der Naturgartenbesitzer schon etwas Geduld brauchen. Wer hier die Entwicklung etwas beschleunigen will, kann inselartig in seinem Garten kleinflächig Wildblumensamen ausbringen, die sich dann nach und nach von allein ausbreiten werden. Auch Brennnessel-Ecken, Steinhaufen und Totholzhaufen können die Artenvielfalt erhöhen. „In einem naturnahen Garten darf vieles sein und wird vieles weggelassen, das in einem konventionellen Garten mühsame Arbeit ist“, so die Referentin. Auf die in den letzten Jahren festgestellte Zunahme der sog. „Schottergärten“ angesprochen, machte Frau Senk das Angebot, ein größeres Pflanzensortiment kostenlos bei einem Auftrag zur Umgestaltung eines solchen Schottergartens einzubringen. Interessenten werden noch gesucht!

Dass der Vortrag und die Diskussions- und Fragerunde im Anschluss daran gut zwei Stunden dauerte, zeugt vom großen Interesse der Zuhörer. Wenn jetzt noch die ein- oder andere Idee von ihnen   umgesetzt wird, war der Abend ein voller Erfolg – auch für die Natur!