Karlsbader Mitteilungsblatt

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Dachsanierung der Wasenhalle und Bauvorhaben

10.05.2022 – 31.05.2022

Sitzung des Bau- Planungs- und Umweltausschusses im April

In der Aprilsitzung des technischen Ausschusses informierte Architekt Andreas Adler vom Architekturbüro Adler + Retzbach ausführlich zum Thema Dachsanierung Wasenhalle. Danach beschloss das Gremium, das Projekt in den Haushalt 2023 / 2024 aufzunehmen. Die vorab geschätzten Kosten belaufen sich einschließlich statischer Ertüchtigung, neuer Dachhaut, Wärmedämmung, Photovoltaikanlage und Gründach auf ca. 990.000 € brutto.

Die von den Räten befürworteten wesentlichen Sanierungsvorschläge beinhalten folgende Elemente:

Die Dachhaut inklusive der Lichtkuppeln und Fenster wird komplett erneuert und als Foliendach gestaltet. Weiterhin soll eine flächige Photovoltaikanlage auf allen Hallenteilen aufgebracht werden. Der zu erwartende Energiegewinn ist höher als der Stromverbrauch von Halle, Grundschule und Kindergarten zusammen. Dort wo es statisch möglich ist, sollen zusätzliche Gründachflächen realisiert werden. Die Dachhaut soll statisch ertüchtigt und energetisch optimiert werden. In diesem Zuge ist auch eine neue Sporthallendecke mit LED Beleuchtung vorgesehen.

Nicht einfache technische Dachsituation

Adler erläuterte die Ergebnisse der vorgenommenen Untersuchungen zum Wassereintritt. Er stellte weiterhin die möglichen Sanierungslösungen vor. Die Dachsituation sei komplex und habe verschiedene Ebenen. Die Wasenhalle in Ittersbach wurde in den Jahren 1981-1983 als eine Einfeldhalle erbaut. Die Halle funktioniere gut und werde ebenso von Schulen, Vereine, Kinder und für Wettkampfveranstaltungen genutzt. Daher sei sie bisher auch laufend unterhalten worden. Die Halle habe an sich keine großen technischen Schwächen. Der „Schwachpunkt“ sei die Dach- und Dachrandsituation. Das zu flach geneigte Dach zeige u.a. neben etlichen technische Problemsituationen auch eine unzureichende Unterkonstruktion mit statischen Mängeln. Das Wasser stehe immer wieder auf der Dachfläche. Dies passiere vor allem in der Übergangs- und Winterzeit verstärkt. Daraus resultierten an verschiedenen Stellen immer wieder Wassereintritte. Die bisherigen Reparaturversuche funktionierten nicht nachhaltig. Die gesetzlichen Anforderungen – z.B. Schneelastansatz und Erdbebensicherheit - sollen bei dem Vorhaben berücksichtigt werden. Dadurch könnte die Statik der Halle langfristig erhalten werden. Mit ca. 40 Jahren sei das Dach zudem an der Grenze seiner Nutzungsdauer angekommen. Es zu sanieren sei von daher gleichfalls dringend erforderlich. Im Halleninnern seien die Hallendecke und Beleuchtung veraltet. Ab Januar 2023 gebe es bei Dachsanierungen zudem eine Photovoltaik-Pflicht.

Wie soll es weitergehen?

Die Fertigstellung der Entwurfsplanung sei bis Juli 2022 vorgesehen. Dann werden die Kosten berechnet und die Förderanträge sollten gestellt werden. Während der Sanierung müsse die Halle voraussichtlich 3 bis 4 Monate gesperrt werden. Wegen der momentanen Situation am Bau sollten die notwendigen Sanierungsarbeiten sorgfältig geplant werden. Ortsvorsteherin Heike Christmann (Freie Wähler) sagte, dass sie froh sei, dass die Thematik angegangen wird. Eine Sanierung sei dringend notwendig. GR Michael Nowotny (SPD) ging von einer dem Alter entsprechenden baulichen Situation der Halle  aus. Er sei zufrieden, dass auf dem Dach Photovoltaik installiert werden soll.

Baugesuche

Grünes Licht gab das Gremium für folgende Bauvorhaben: Neubau eines Wohnhauses, Umbau eines Dachgeschosses an einem bestehenden Wohnhaus mit Aufbau einer Dachgaube in Spielberg, Neubau eines Mehrfamilienhauses mit Carport, Abbruch eines bestehenden Wohnhauses und Neubau eines Dreifamilienhauses  in Ittersbach und Neubau eines Einfamilienhauses in Langensteinbach. Nur hinsichtlich der Höhenentwicklung positiv bewertete der Ausschuss eine Bauvoranfrage zum Umbau und Erweiterung eines Nebengebäudes in Mutschelbach. Das Vorhaben insgesamt fand wegen der Überschreitung der Bautiefe keine Zustimmung.  Ein Baugesuch zum Neubau eines Einfamilienhauses an ein bestehendes Gebäude sowie zur Umnutzung einer Scheune in Ittersbach verwiesen die Räte an den Ortschaftsrat zu Vorberatung.

Informationen zu den Kriegsflüchtlingen zum Sitzungstag sowie Verschiedenes

Bürgermeister Jens Timm gab einen Überblick über die Situation in Karlsbad. Mittlerweile seien schon sehr viele Flüchtlinge in Karlsbad angekommen. Timm dankte insbesondere denjenigen, die Wohnraum zur Verfügung stellen. Am 20. April werden wieder 30 Personen aus der Ukraine erwartet. Mit diesen sei das aktuell gültige Kontingent von 200 Personen für Karlsbad bereits erfüllt. Aktuell werden Räumlichkeiten für Deutschkurse für Schüler organisiert. Kurse für Erwachsene sollen, wenn möglich, folgen. Bislang sei es nicht erforderlich, vorübergehend Hallen in Karlsbad mit Flüchtlingen zu belegen. Timm hoffte, dass das auch so bleibt. Ergänzend dankte er allen Ehrenamtlichen und den zuständigen Mitarbeitern der Gemeindeverwaltung für ihr Engagement.  Er informierte das Gremium, dass es in diesem Jahr keine Jagdverpachtung in Auerbach gibt. Die Gemeinde werde gebührenpflichtige Begehungsscheine an Jäger ausgeben. Für das erlegte Wild sei natürlich auch ein Entgelt zu entrichten.

Hintergrundinformationen

Ausführliche Informationen zu den Tagesordnungspunkten mit der Vorlage findet man im Ratsinformationssystem der Gemeinde Karlsbad unter folgendem Link:

https://session.karlsbad.de/sessionnet_bi/si0057.asp?__ksinr=2626

Blick auf die Wasenhalle mit dem Schwachpunkt Dach. Der BPUA beschloss, das Projekt in den Haushalt 2023/2024 aufzunehmen. Foto:Pintilie