Karlsbader Mitteilungsblatt

ARCHIV: BUND Ortsverband Mittleres Albtal

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Star der Woche im Kräutergarten: die Nachtkerze

27.06.2022 – 17.07.2022

Die Nachtkerze (Oenothera biennis) wächst bei uns vorwiegend zweijährig. Im ersten Jahr bildet sie eine eng am Boden anliegende Blattrosette aus. Im zweiten Jahr wächst ein bis zu 1,50 m hoch werdender Stängel mit Blütenständen heran. Die Blätter sind eiförmig bis lanzettlich und sitzen wechselständig am Stängel. Die ganze Pflanze ist mehr oder weniger behaart. Die gelben leicht duftenden Blüten erscheinen von Juni bis September in den Blattachseln und in einem endständigen ährigen Blütenstand. Sie entfalten sich in der Dämmerung und verwelken nach ca. 20 Stunden. Die Entfaltung der Blüten geschieht innerhalb weniger Minuten, was man leicht beobachten kann. Die Blüten werden durch Nachtfalter und verschiedene Bienen (vor allem Hummeln) bestäubt. Im 17. Jahrhundert gelangte die Pflanze nach Europa, wurde in Gärten kultiviert und verwilderte. Man findet sie bevorzugt auf Brach- und Ödflächen. Sie breitet sich entlang der Eisenbahnschienen und auf Straßenböschungen aus.

Da die Nachtkerze zweijährig wächst, verbleibt sie nie an dem ihr zugedachten Platz im Kräutergarten, sondern vagabundiert durch den Garten. Ähnlich wie bei der Königskerze gibt es Jahre, in denen die Pflanze im Kräutergarten nur spärlich vorkommt, dann wieder erleben wir ein regelrechtes „Nachtkerzenjahr“. Woran das liegt? Wir wissen es nicht.

Bereits in ihrer Heimat Nordamerika wurde die Nachtkerze als Heilkraut zur Behandlung von Wunden und Frauenleiden genutzt. Heilkräftig ist das Samenöl, das einen relativ hohen Anteil an Gamma-Linolensäure enthält.  Das Nachtkerzenöl wird hauptsächlich äußerlich zur Behandlung von Hautleiden z.B. Neurodermitis angewendet.

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