Karlsbader Mitteilungsblatt

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Modern – funktional – zukunftsfähig

11.10.2022 – 31.12.2022

Feuerwehrwehrgerätehaus in Karlsbad-Ittersbach eingeweiht

Mit einem offiziellen Teil und daran anschließend einem Teil für die Öffentlichkeit wurde das Feuerwehrgerätehaus am Samstag, 8. Oktober eingeweiht. Bei bestem Wetter kamen auch nachmittags viele Bürgerinnen und Bürger, um sich über das Gebäude und die Arbeit der Feuerwehr zu informieren.

Meilenstein für zukunftsfähige Feuerwehr

Bürgermeister Jens Timm begrüßte am Vormittag die geladenen Gäste aus der Feuerwehrfamilie, Ortsvorsteherin Heike Christmann, Gemeinde- und Ortschafts- sowie Kreisräte sowie weitere Personen. Die Markenzeichen der Freiwilligen Feuerwehr Karlsbad seien Aktivität und Einsatzbereitschaft. Diese werden von den Feuerwehrangehörigen besonders ernst genommen. Neben dem eigenen Engagement gehörten dazu auch die passenden Rahmenbedingungen. Die technische Ausrüstung und Gebäudeunterhaltung habe die Gemeinde zu verantworten. Mit der Übergabe des neuen, hochmodernen Feuerwehrgerätehauses in dem Ortsteil Karlsbad-Ittersbach erfülle sie diese Aufgabe.

Begonnen habe das Projekt mit der Suche nach einem geeigneten Standort im Jahr 2017. Der jetzige Platz in unmittelbarer Nähe zum Industriegebiet habe sich hierfür am besten geeignet. Die Freiwillige Feuerwehr und der Gemeinderat waren sich da einig. Dann schloss sich u.a. das Bebauungsplanverfahren und der Erwerb der Grundstücke an. Alle Beteiligten hätten sich mit eingebracht. Die Feuerwehr habe die Initiative ergriffen und immer wieder auf die Defizite bezüglich der unzulänglichen Unterbringung und der Ausrüstung hingewiesen. Das Ergebnis dieses Bemühens könne sich sehen lassen. Timm betonte, dass das Vorhaben ihm von Anfang an ein Herzensanliegen und ein Projekt mit oberster Priorität war. Nicht zu verschweigen sei, dass sich der Gemeinderat angesichts der anstehenden Kosten von 2,6 Millionen Euro die Entscheidung nicht leicht gemacht habe. Von Anfang an sei klar gewesen, dass dabei der Standort Ittersbach weiter bestehen bleibt. Im Innenort wäre ein Neubau allerdings nicht möglich gewesen.

Zukunftsgewandte Investition

Mit dieser Investition könne die Feuerwehr ihre Aufgaben auch in Zukunft in der gewohnten und erwarteten Weise erfüllen. Das Gebäude und die technische Ausstattung seien jetzt auf dem neuesten Stand. Das neue Löschfahrzeug werde zeitverzögert noch geliefert. Der Neubau sei auch unter Umweltaspekten und energetisch gut aufgestellt und habe ein Gründach bekommen. Das Gebäude mit einer Grundfläche von annähernd 700 Quadratmetern biete beste Voraussetzungen für einen effektiven Einsatz. Mit der zentralen Schlauch- und Atemschutzwerkstatt seien für ganz Karlsbad gemeinsame Lösungen gefunden worden. Auch mit Eigenleistungen hätten sich die Feuerwehrangehörigen lobenswerterweise eingebracht. Die Gemeinde erwarte allerdings auch, dass diese Werkstätten ehrenamtlich betrieben werden. Daneben konnte mit der eigenen Zufahrt, dem Sozialtrakt mit Schulungs- und Jugendraum sowie den modernen Umkleiden und dem Sanitärtrakt eine rundum gelungene Lösung mit kurzen Wegen gefunden werden. Abschließend sei noch ein Platz für die Fahrzeugübungen eingerichtet worden. Der noch fehlende Übungsturm müsse bei den derzeitigen Stahlpreis noch etwas warten. Mit dem Feuerwehrgerätehaus werde auch die Arbeit der Feuerwehr anerkannt und respektiert. Abschließend dankte Timm allen Beteiligten für deren Mitarbeit: Gemeinderat (Finanzen), Regierungspräsidium (erheblicher Investitionszuschuss), Landkreis, Kreisbrandmeister, Kreisräten und Ortschaftsrat. Die Herren Holger Fuhr und Steffen Dannewitz hätten als Kommandant und Abteilungskommandant mit den Kameradinnen und Kameraden der Technik und Planung fachlich zur Seite gestanden. Ebenso sei den Handwerkern zu danken. Mit der Übergabe des Feuerwehrhauses sei ein weiterer Meilenstein in der Umsetzung des Konzeptes für die Gerätehäuser bewältigt. Er wünschte den Feuerwehrangehörigen viel Freude mit dem neuen Feuerwehrgerätehaus.

Feuerwehrgerätehausbau als besonderes Ereignis

Feuerwehrkommandant Holger Fuhr sagte, dass für ein neues Gebäude wesentlich mehr Jahre verstreichen als für die Beschaffung der anderen Feuerwehrinfrastruktur. Es sei schon ein großes Ereignis, dem viele mit großen Erwartungen entgegenfieberten. Beim Bezug des Feuerwehrhauses in der Friedrich Dietz Straße waren sicher alle glücklich, eine Bleibe für Mannschaft und Geräte gefunden zu haben. Damals war der Platz ausreichend und dem Stand der Technik angemessen. Allerdings entwickelte sich alles weiter, die Fahrzeuge, die Ausrüstung, die Mannschaft ja die Feuerwehr Karlsbad insgesamt. U.a. wurden die Tore irgendwann zu klein für die größeren Fahrzeugmaße. Diese wuchsen so weit, dass im Einsatzfall erst das Fahrzeug herausgefahren werden musste um sich umziehen zu können. Jetzt habe die Feuerwehr ein Gerätehaus, das schlicht aber praktisch und funktional gebaut worden sei. 4 Stellplätze für Fahrzeuge mit den nötigen Laufwegen, Druckluftanlage und Abgasabsaugung bieten den Standard eines modernen Arbeitsplatzes. Ergänzt werde die Fahrzeughalle durch den modern gestalteten Alarmtreff, an dem die Einsatzkräfte ihre notwendigen Informationen für den Einsatz über viele Medien erhalten. Kurze Organisationsphasen gewährleisten ein geordnetes Aufsitzen und einen zielgerichteten Einsatz. Am Anfang – nach dem Notruf in der Leitstelle – werden nicht nur die Kameradinnen und Kameraden informiert. Auch das Gebäude wird ebenfalls alarmiert und macht sich bereit. Das elektronische Schloss wird aktiviert und lässt jeden mit Zugangschip ins Gebäude. Die Lichter werden eingeschaltet und gewährleisten sichere Laufwege bei Tag und Nacht. Die Umkleiden seien geräumig und automatisch belüftet gestaltet. Das Doppel-Spindkonzept für eine saubere Trennung zwischen Privatkleidung und Einsatzausrüstung helfen bei der Ordnung und der Gesunderhaltung der Einsatzkräfte. 

Schulung im Gebäude

Der Einsatz sei – so Fuhr - nur ein kleiner Teil des Feuerwehralltages. Die Vorbereitung darauf jedoch zeitaufwendiger und wichtiger. Dafür stehe ein großer heller Schulungsraum mit Medientechnik zur Verfügung.  Ein Jugendraum schließe sich dem an und bei Bedarf könne die Trennwand geöffnet werden. Auch größere Veranstaltungen seien möglich. Für die praktische Ausbildung stehe rund um das Gebäude viel Platz zur Verfügung. Hier konnte am Standort der zentrale Übungshof für Karlsbad realisiert wird. Saugstelle, Wasserentnahmen und befestigte Flächen für technische Hilfe werden so allen Karlsbader Abteilungen bereitgestellt.  Für Gruppenübungen gebe es  einen separaten Besprechungsraum.

Unterschiedliche Schadenslagen können berücksichtigt werden

Nicht nur an kleine Einsätze, auch an größere Schadenslagen wurde gedacht. Bei einem Großbrand z.B. im angrenzenden Industriegebiet könne sich auch die Einsatzleitung räumlich einrichten. Eine gut ausgestattete Küche ergänze den Sozialtrakt. Diese wurde von der Abteilung in Eigenregie eingerichtet.

Werkstätten

Nicht nur die Mannschaft, sondern auch das Material müsse vor und nach dem Einsatz gewartet und geprüft werden. Für die Geräte der Abteilung stehe eine Werkstatt für die Gerätewarte im Rückraum der Fahrzeughalle bereit. Darüber hinaus konnten 2 wichtige zentrale Werkstätten für ganz Karlsbad eingerichtet werden.

In der Atemschutzwerkstatt werden die Atemschutzgeräte gereinigt und geprüft. Die Atemschutzflaschen werden gefüllt und für den nächsten Einsatz bereitgestellt. Die hohen technischen und hygienischen Anforderungen konnten mit viel finanziellem Aufwand erfüllt werden. Durch das große ehrenamtliche Engagement könne die Feuerwehr den Betrieb eigenverantwortlich erledigen. Dadurch könnten die Geräte maximal flexibel genutzt werden. Die Schlauchkompaktanlage ermögliche eine normgerechte Prüfung von Schläuchen und Armaturen. Beide Werkstätten werden gemeinsam von allen Karlsbader Abteilungen betrieben und verwaltet. Auch Fuhr bedankte sich herzlich bei allen Beteiligten.

Grußworte

Grußworte sprachen auch der Kreisbrandmeister Jürgen Bordt und Ortsvorsteherin Heike Christmann, sowie der stellvertretende Abteilungskommandant Michael Christoph der  Steffen Dannewitz vertrat.   

Archivbild Gemeinde Karlsbad vom eingeweihten Feuerwehrgerätehaus in Karlsbad Ittersbach

Vor dem Feuerwehrgerätehaus v.l. Michael Christoph – stellvertretender Abteilungskommandant Ittersbach, Holger Fuhr – Gesamtkommandant, Jürgen Bordt – Kreisbrandmeister, Jens Timm – Bürgermeister, Markus Fuhr – Unterkreisführer, Frank Trunz – stellvertretender Abteilungskommandant, Ekkhardt Helms – Vorsitzender Kreisfeuerwehrverband. Fotos: Rolf Donandt / Freiwillige Feuerwehr Karlsbad

Eindrücke von der offiziellen Übergabe des Feuerwehrgerätehauses Ittersbach und dem Programm für die Öffentlichkeit. Fotos: Rolf Donandt / Freiwillige Feuerwehr