Karlsbader Mitteilungsblatt

Rubrikenübersicht > Redaktionelle Berichte > Karlsbad hat sich für den Ernstfall aufgestellt

ARCHIV: Redaktionelle Berichte

Dieser Artikel befindet sich im Archiv!

Karlsbad hat sich für den Ernstfall aufgestellt

21.02.2023 – 31.03.2023

Krisenkonzept mit EnBW-Experten erarbeitet

Was tun im Krisenfall? Es gilt, dieser Frage nachzugehen und gleichzeitig für den Ernstfall gerüstet zu sein. „Mir ist es wichtig, dass die Gemeinde auf Krisensituationen noch besser vorbereitet ist. Die Klimaveränderungen werden in der Zukunft sicher für Veränderungen und Probleme unterschiedlichster Art sorgen“, so Bürgermeister Jens Timm. Sie können – wie beim mehrfachen Starkregen 2021 - auch die Gemeinde Karlsbad betreffen. Um das Thema systematisch bearbeiten zu können wurde die EnBW als Partner ausgewählt. Danach bildete sich ein Arbeitskreis mit Bürgermeister Jens Timm, Gemeindebeschäftigten und EnBW-Krisenexperten.  Dieser diskutierte seit Frühling 2022 verschiedene Bedrohungslagen und Szenarien. Hieraus entwickelten sich Strategien für Lösungen dieser. Die Ergebnisse hat die EnBW in einem individuellen Krisenhandbuch für die Gemeinde Karlsbad festgehalten. Dieses übergab Thomas Pfeifle, Kommunalberater der EnBW-Tochtergesellschaft Netze BW, am 15. Februar im Rathaus offiziell an Bürgermeister Jens Timm.

Krisen wirken sich auf wichtige Lebensbereiche aus

Die möglichen negativen Folgen klimatischer Veränderungen haben nicht nur Einfluss auf die natürliche Umwelt. Sie beeinflussen auch kritische Infrastrukturen und den ganz normalen Alltag. Hochwasser, Starkregen, Unwetter mit Hagel und Stürmen sowie langanhaltende Stromausfälle sind unterschiedliche Bedrohungsszenarien. Selbst in solchen Situationen muss die Gemeinde handlungsfähig bleiben. Gemäß Artikel 5 des Katastrophenschutzgesetzes ist jede Kommune verpflichtet, ein Notfallmanagement mit Alarm- und Einsatzplänen für ihren Zuständigkeitsbereich zu entwickeln.

Bereits 2021 hat die Kommune Karlsbad diese Herausforderung erörtert. Sie entschloss sich, für diese komplexe Aufgabe die Fachleute der EnBW unterstützend mit ins Boot zu holen. Gemeinsam erarbeitete der Arbeitskreis in vier intensiven Workshops unter anderem Kriseneinsatzpläne und analysierte das Starkregenrisiko der Schutzziele. Weiter legte das  Arbeitsteam die Krisenkommunikationsstrategie fest und erstellte Alarmierungspläne. Auch die Notstromversorgung von wichtigen Schutzzielen sowie die Bevölkerungswarnung wurden mit betrachtet. „Die örtlichen Strukturen sind überall unterschiedlich. Wichtig ist, dass jede Kommune individuell betrachtet wird. Dadurch kann in Krisenlagen schnell reagiert und die Kräfte perfekt gebündelt werden“, erläutert Kommunalberater Thomas Pfeifle.

Krisenhandbuch für Karlsbad als Ergebnis

Ergebnis der Arbeit ist ein speziell auf die Kommune zugeschnittenes Handbuch. Es dient im Krisenfall als Arbeitsmittel. Darüber hinaus kann es auch für neue Mitarbeiter zu Rate gezogen werden. Es wird selbstverständlich ständig aktualisiert. Das Krisenhandbuch enthält alle wichtigen Informationen und Arbeitsmittel in der Krise. Dazu zählen beispielsweise die Zusammensetzung des Krisenstabes, Analyse der kritischen Infrastruktur, die Aufbau- und Ablauforganisation sowie Alarmierungs- und Kriseneinsatzpläne. So kann im Ernstfall schnell, professionell und effektiv reagiert und gehandelt werden.

Außerdem ist eine Krisenübung ebenfalls in diesem Jahr geplant um die Theorie auch gleich in der Praxis auf „Herz und Nieren“ zu testen, sagt Bürgermeister Jens Timm

„Ich bin froh, dass wir mit diesem Handbuch nun ein gutes, auf die Gegebenheiten unserer Gemeinde abgestimmtes Arbeitsmittel an der Hand haben, um für Krisenfälle noch besser gerüstet zu sein“, so Timm abschließend.

Bürgermeister Jens Timm – links – mit Thomas Pfeifle, Kommunalberater der EnBW-Tochtergesellschaft Netzte BW. Foto: Gemeinde Karlsbad