Karlsbader Mitteilungsblatt

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Der staunenswerte Blick in den Spiegel

13.03.2023 – 27.03.2023

Der menschliche Leib ist ein staunenswertes Wunder. Man kann ihn mit Fug und Recht als ein atemberaubendes Kunstwerk beschreiben. In diesem faszinierenden Gebilde sind 12 Organsystemen, 206 Knochen, über 100 Gelenke und 656 Muskeln gestaltet und verbunden worden. Dazu kommt ein weitverzweigtes Blutsystem von Venen, Arterien und Kapillaren, die wenn man sie hintereinander legen würde, eine Gesamtlänge von über 90.000 Kilometern hätten.

Das alles im Detail zu gestalten und  gleichzeitig so intelligent miteinander zu verbinden, so, dass das Ganze zu einem einzigen funktionsfähigen Organismus wird, ist ein beständiges Wunder vor unseren Augen. 

Die materiellen Gegebenheiten reichen aber nicht aus, um das Wunder eines lebenden Organismus, eines Lebewesens zu erklären. Die Bibel spricht hier von einer zweiten Komponente, die dazukommen muss nämlich der geheimnisvolle Atem Gottes. Nur aus diesen beiden Aspekten ist Leben zu erklären.

Die oft als primitiv und naiv verunglimpfte Schöpfungsgeschichte ist, was das Wunder des Lebens betrifft, näher an der Wahrheit dran, als beispielsweise die These von der Selbstorganisation der Materie, aus der am Ende das Leben von sich aus entsprungen sein soll.

Der sächsische Liederdichter und Moralphilosoph Christian Fürchtegott Gellert hat in einem eindrücklichen Lied über die Wunder der Schöpfung auch das Staunen über den menschlichen Leib zum Ausdruck gebracht. Er hat es so in Reimform gebracht:

 

Der Mensch, ein Leib, den deine Hand
so wunderbar bereitet,
der Mensch, ein Geist, den sein Verstand
Dich zu erkennen leitet:
Der Mensch, der Schöpfung Ruhm und Preis,
ist sich ein täglicher Beweis
von Deiner Güt´ und Größe.

 

Lassen Sie sich doch durch den von der Bibel erhellten morgendlichen Blick in den Spiegel neu zum Staunen und zur Dankbarkeit führen.

 

Dietmar Kamlah, Hausvater im Bibelheim Bethanien