Schrittweise werden mehrjährige heimische Arten eingesetzt
In diesen Tagen werden wieder in allen Ortsteilen Flächen für die Ansaat von Blühwiesen vorbereitet. Dies geschieht bereits seit mehreren Jahren. Die unglaublich bunten Flächen mit üppigen Blüten und satten Farben haben viele Liebhaber und Nachahmer gefunden.
Wechsel von einjährigen zu mehrjährigen Arten hat Gründe
Wie die wissenschaftliche und naturschutzfachliche Betrachtung dieser einjährigen Blühmischungen zunehmend zeigt, haben diese allerdings auch ihre Schattenseiten. Sie sind auf Dauer teuer und bieten nur wenigen Arten Nahrung. Die Nahrungsspezialisten unter den einheimischen Insekten gehen auf diesen Flächen leer aus. Der Unkrautdruck auf diesen Flächen steigt von Jahr zu Jahr, so dass die Flächen nach einiger Zeit nicht mehr für diese Blühmischungen geeignet sind. Zudem enthalten sie exotische Arten und Zuchtformen, deren ökologische Risiken schwer abzuschätzen sind.
Mit der Teilnahme am „Natur nah dran“-Projekt von NABU und Land 2020 hat Karlsbad einen anderen Weg beschritten. Im Zuge dieses Projekts wurden nur mehrjährige Blühflächen mit ausschließlich heimischen Arten angelegt. Diese sind nicht so farbenfroh wie die einjährigen Blühflächen. Dafür finden aber gerade die seltenen, gefährdeten Arten, die Nahrungsspezialisten unter unseren Insekten wieder eine Lebensgrundlage. Deshalb sollen nun Schritt für Schritt die bisher einjährigen Blühflächen auf diese Bewirtschaftungsform umgestellt werden.
In der Praxis übernimmt das die Gemeinde Karlsbad in Kooperation mit dem Nachhaltigkeits-Unternehmen beeswe.love aus Keltern. Gegründet im Jahr 2017 hat sich dieses Unternehmen nach der Pandemie dazu entschlossen, sich noch stärker als bisher für den Erhalt und die Erschließung natürlicher Lebensräume einzusetzen.
Das junge Unternehmen legt neue Blühflächen an auf denen beeswe.love-Bienenvölker, Wildbienen, Insekten und Wildtiere eine neue Heimat finden. Marcel Dürr, angehender Student der Agrarwissenschaft und passionierter Imker, unterstützt die Schaffung neuer, wertvoller Mikroökosysteme mit seinem landwirtschaftlichen Know-how und Tatkraft. Der Gemeinderat wurde bereits zu dem Thema informiert.
Weitere Informationen findet man unter www.beeswe.love
Foto: Gemeinde Karlsbad