Betriebsausflug der Gemeinde am Freitag, 06. Oktober 2023

Wegen des Betriebsausfluges der Gemeinde sind die Rathäuser und Dienststellen am Freitag, 06.10.2023 geschlossen.
Im Bürgerbüro im alten Rathaus Langensteinbach ist von 8.00 bis 12.00 Uhr ein Notdienst eingerichtet; dieser ist unter Telefon 07202 9304-413 erreichbar.

Karlsbader Mitteilungsblatt

ARCHIV: BUND Ortsverband Mittleres Albtal

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Star im Kräutergarten: Andorn

20.06.2023 – 30.09.2023

Der Andorn (Marrubium vulgare) gehört zur Pflanzenfamilie der Lippenblütler (Laminaceae). Die buschig wachsende Staude wird bis zu 60 cm hoch. Ihre 3 – 4 cm langen Blätter sind rund-eiförmig, runzlig und mit gezähnten Blatträndern. Sie stehen kreuzgegenständig am vierkantigen Stängel. Die Blätter sind oberseits schwach behaart und unterseits filzig behaart. Die quirligen Blütenstände entwickeln sich in den Blattachseln und tragen von Juni bis in den September hinein kleine weiße Blüten, deren Oberlippe zweizipflig und steil aufgerichtet ist. Während der Samenreife krümmen sich die Kelchzähne hakig zurück. So bleiben die Fruchtstände an vorbeikommenden Tieren hängen und werden mit diesen verbreitet. Der Andorn wird von Bienenarten bestäubt. Käfern und Wanzen dient er als Nahrung.

Ursprünglich stammt der Andorn wohl aus dem Mittelmeergebiet, er hat sich mit der Kultivierung in Klostergärten in ganz Europa verbreitet und etabliert, so dass er inzwischen hier zu den heimischen Arten gehört. Er kommt auch in Süd- und Nordamerika vor, wobei sich das Vorkommen in Nordamerika ausdehnt. Er wächst bevorzugt auf trockenen Ruderalflächen und auch auf trockenen Wiesen und Weiden. Die Pflanze ist bei uns sehr selten geworden. In Deutschland wird sie in der „Roten Liste“ gefährdeter Arten als „Vom Aussterben bedroht“ (RL 1) geführt.

Schon in der Antike wurde Andorn von Ägyptern und Römern als Heilpflanze genutzt und auch in den Kräuterbüchern des Mittelalters ist er vertreten. Er wird hauptsächlich bei Husten und Bronchialleiden sowie bei Verdauungsproblemen (Durchfall, Galleleiden) genutzt. Der in ihm enthaltene Bitterstoff „Marrubin“ wirkt sowohl als Schleimlöser, was bei entsprechenden Erkrankungen der Atemwege hilfreich ist, als auch als Sekretionsanreger für Verdauungssäfte (z.B. Galle), was Verdauungsproblemen entgegenwirkt.

Andorn wurde früher gelegentlich zum Würzen von Bier und für die Likörherstellung gebraucht.

Der Andorn gehörte zur Erstausstattung in unserem Kräutergarten. Zwischenzeitlich war die Pflanze aber vergangenen. Erst 2018 als der Andorn Heilpflanze des Jahres wurde, konnten wir ihn erfolgreich aus Samen ziehen und gaben ihm wieder einen schönen sonnigen Platz. 

Eine ausführlichere Beschreibung, Bilder, Literaturhinweise und weitere Stars der Woche finden Sie auf der Homepage des Kräutergartens: kraeutergarten-waldbronn.de.