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Karlsbad-Auerbach | 10.10.2023 – 15.10.2023
Auch vor Auerbach und seinen Bürgern bleibt die demoskopische Entwicklung nicht stehen. Die Zahl der älteren Bürger nimmt zu. Immer mehr Bürger/innen sind auf einen öffentlichen Raum angewiesen, der eine eingeschränkte Mobilität ausgleicht und die Teilhabe am gesellschaftlichen und politischen Leben gewährleistet. Verschärft wird dieses Teilhabeproblem auch dadurch, dass die Infrastruktur im kleinsten Ortsteil von Karlsbad mangelhaft ist und gerade die in der Mobilität eingeschränkten Bürger zur Versorgung immer weitere Wege gehen müssen. „Fast alle Versorger und Dienstleister in Auerbach sind aus dem Dorf verschwunden und sie werden auf absehbare Zeit auch nicht mehr zurückkommen“ so die Meinung von Ortsvorsteher Kleiner!
Umso wichtiger wird es, die Wege zum Versorger und zu Ärzten und Pflegeeinrichtungen, aber auch zu den verbliebenen Kultureinrichtungen im Ort so zu gestalten, dass auch Menschen mit Handicap diese Einrichtungen so gut wie möglich erreichen können. Ob Shuttle, Nahverkehr, fußläufige Verbindung oder Radwegeausbau, es ist auf barrierefreie, sichere und kurze Verbindungen zu achten.
Frau Rinke ist im Arbeitskreis Mobil seit vielen Jahren engagiert und kennt die Stellen die eine Barriere für`s Fortkommen darstellen.
Bereits auf dem Weg zur Ratssitzung waren mehrere Treppen bis zum Bürgersaal zu überwinden, was eine Teilhabe am kommunalpolitischen Geschehen erschweren kann.
Bürgermeister Björn Kornmüller konnte positiv verkünden, dass die Barierefreiheit in der Talblickhalle in naher Zukunft durch Einbau eines Fahrstuhls wohl bald hergestellt sein wird. Der Beschluss zur Ausführung des Vorhabens wird in der nächsten Zeit im zuständigen Gremium ergehen. Anzumerken ist, dass sich damit der über ein Jahrzehnt andauernde Einsatz des Ortschaftsrates für den Einbau eines Fahrstuhls gelohnt hat.
Neben einigen Straßenübergängen, bei denen die Absenkung der Bordsteine noch nicht vorgenommen wurde, zeigte Frau Rinke vor allem im Bereich des Friedhofes ganz gravierende Mängel auf.
Man kommt aus dem Staunen nicht heraus, wenn man die Türen zu den beiden Toiletten öffnet, die streng getrennt nach Geschlecht sich dort oben befinden. Die Zellen sind so klein, dass ein Rollstuhlfahrer oder ein Mensch mit Gehhilfen am Benutzen gehindert ist.
Könnte es sein, dass mancher einer Beerdigung fernbleibt, weil er in eine „Notlage“ geraten kann?!
Das Problem, dass Toiletten im öffentlichen Raum fehlen oder nicht barrierefrei zugänglich sind, trifft gerade die ältere Generation und die in der Mobilität eingeschränkten Menschen. Die Lebensqualität wird dadurch sehr eingeschränkt.
„Ich will nicht immer irgendwo hingeschoben werden, ich will selbst einsteigen und irgendwo hinfahren“, gab Frau Rinke den Wunsch mancher Menschen wieder und wies auf die mangelnde Barrierefreiheit der Haltestellen in Auerbach hin.
Aber auch für diesen Bereich konnte Bürgermeister Björn Kornmüller darauf hinweisen, dass die Barrierefreiheit für Haltestellen des Nahverkehrs gesetzlich vorgeschrieben ist und auch in diesem Bereich in naher Zukunft gehandelt wird.
Ortsvorsteher Kleiner und die Ortschaftsräte bedankten sich. Es ist für die Gremien wichtig, dass man sich mit gesellschaftlichen Problemen immer wieder beschäftigt und dass man diese aufgezeigt bekommt.
Der Ortschaftsrat wird sich diese Dinge merken und auf die TO DO Liste schreiben und bei zukünftigen Vorhaben an die Erledigung erinnern.
Vorbildliche Barrierefreiheit, Teilhabe für alle in der Grundschule Auerbach