„Wir trauern mit allen, die Leid tragen um die Toten, und teilen ihren Schmerz.
Aber unser Leben steht im Zeichen der Hoffnung auf Versöhnung unter den Menschen und Völkern,
und unsere Verantwortung gilt dem Frieden unter den Menschen zu Hause und in der ganzen Welt.“
Mit diesen Worten beschließt jedes Jahr der Bundespräsident das Totengedenken im Bundestag.
Und es wird auf unseren Friedhöfen gesprochen.
Auch in unseren Kirchen denken wir im November an unsere Toten.
Die Toten sind ja nicht einfach verschwunden, nach dem Motto: „Aus den Augen - aus dem Sinn.“
Sie gehören zu unserem Leben auch weiterhin dazu: in der Erinnerung an gemeinsam Erlebtes, aber auch darin, wie wir von den Menschen vor uns geprägt wurden und was sie uns mit auf unseren Lebensweg gegeben haben.
Nicht nur in der Volksgemeinschaft.
Sondern bei jedem und jeder in der ganz persönlichen Biographie.
Auch unseren Glauben haben die Menschen vor uns geprägt.
In Gott fühlen wir uns mit den Verstorbenen verbunden, auch wenn sie nun auf der anderen Seite der Wirklichkeit sind - bei Gott dürfen wir sie in Frieden geborgen wissen.
Und wir haben die Aufgabe, uns auf dieser Welt für den Frieden einzusetzen: „Soweit es an euch liegt, tut alles, um mit jedermann in Frieden zu leben.“ (Römer 12,18); auch wenn wir wissen, dass der umfassende Frieden, der Schalom, erst durch Gott möglich sein wird.
(Reinhild Prautzsch, Langensteinbach, Pfarrerin im Ehrenamt)