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WiFö vor Ort | 14.05.2025 – 04.06.2025
Die Central Apotheke in Langensteinbach kann auf eine sehr lange Geschichte bis ins Jahr 1848 zurückblicken. Für Armin Hilpert, der die Apotheke 2020 von Ute Greiner übernommen hat, bedeutet das nicht nur Verantwortung für ein historisch gewachsenes Unternehmen, sondern auch die Pflicht, moderne Wege zu beschreiten. Tobias Brehm besuchte kürzlich die Apotheke, um mehr über die Herausforderungen zu erfahren, denen sich das Team aktuell stellt und die Pläne für die Zukunft.
„In Zeiten, in denen Internetapotheken immer präsenter werden, müssen wir mit persönlicher Beratung und zeitgemäßen Angeboten überzeugen“, erklärt Hilpert. Das bedeutet für die Central Apotheke einen Spagat zwischen alteingesessener Tradition und digitaler Neuausrichtung. So wurde nach dem Starkregenereignis 2021 nicht nur der gesamte Verkaufsraum modernisiert, sondern auch die Abläufe neu strukturiert. Heute arbeiten 16 Mitarbeitende in der Apotheke, um u.a. auch einen Botendienst und digitale Rezeptbestellungen zu ermöglichen.
Ein zentraler Baustein dieses Services ist der kostenlose Lieferservice, mit dem die Apotheke ihre Kundschaft in den umliegenden Orten beliefert. „Wer telefonisch, per Fax oder E-Mail bestellt, bekommt seine Medikamente in der Regel noch am selben Tag direkt an die Haustür, oder kann diese an unserem 24 Stunden Pick-Up Automaten direkt abholen“, berichtet Hilpert. Damit soll den Menschen vor Ort ein Komfort geboten werden, der Internetapotheken nicht nur ebenbürtig, sondern deutlich überlegen ist. „Der Unterschied ist, dass wir bei fehlenden Artikeln gezielt nach Alternativen suchen und die Kundinnen und Kunden nicht tagelang warten müssen“, betont Hilpert. Bezahlt werden kann bei Lieferung entweder in bar oder bequem mit Karte.
Dass Beratung in einer Apotheke weit über die bloße Medikamentenausgabe hinausgeht, zeigt sich in den zusätzlichen Leistungen der Central Apotheke. „Ob Blutdruckmessung, Blutzuckerkontrolle oder das Anmessen von Kompressionsstrümpfen – wir verstehen uns als Gesundheitsdienstleister, der gerne die individuelle Betreuung der Menschen vor Ort übernimmt“, sagt Hilpert. Die Palette reicht von Hilfestellungen bei Schlaflosigkeit bis hin zu Venen- oder Vitamin-Check-up-Beratungen. Für alle, die reisemedizinische Fragen haben, werden zudem Impf- und Fernreiseberatungen angeboten.
Tobias Brehm, der den Rundgang begleitete, zeigt sich angetan von dieser Mischung aus Tradition und Fortschritt: „Es ist beeindruckend, wie eine Apotheke, die bis ins 19. Jahrhundert zurückreicht, heute mit modernen Methoden arbeitet. Wenn man bedenkt, wie viele Orte bereits erfahren haben, wie schmerzhaft das Fehlen einer lokalen Apotheke ist, sollte man den Wert solch eines Angebots in Karlsbad nicht unterschätzen. Ich bin sehr froh darüber, dass wir mit durch unsere Apotheken in Karlsbad sehr gut versorgt sind.“
Auch Armin Hilpert sieht in der lokalen Verankerung eine wichtige Säule für die Zukunft: „Wir decken den Bedarf in der Region und stellen sicher, dass unsere Kundinnen und Kunden schnell und kompetent versorgt werden. Dabei freuen wir uns, wenn die Menschen den Service vor Ort annehmen – nicht nur bei akuten Gesundheitsfragen, sondern auch, um unsere Angebote von Darmgesundheits- bis Kosmetikberatung zu nutzen. Wir können vieles leisten, was eine Internetapotheke nicht bietet.“
Mit dieser Kombination aus regionaler Nähe, modernem Service und einem vielseitigen Leistungsspektrum hofft die Central Apotheke, ihren Platz in Langensteinbach noch lange zu behaupten. Hilpert fasst zusammen: „Unsere Tradition ist eine Stärke, aber wir blicken klar nach vorn. Wer sich lokal beraten lässt und unsere Lieferung am selben Tag nutzt, merkt schnell, dass wir mehr sind als nur eine Ausgabestelle für Medikamente.“
Seit mittlerweile 38 Jahren ist die St. Barbara Apotheke (Naturpark-Apotheken OHG) im Ortsbild von Langensteinbach fest verankert. Gegründet wurde sie im Juli 1987 von Dr. Ilse Denninger, die das alte Bauernhaus der Schwiegereltern in einen modernen Apothekenbetrieb umwandelte. Heute wird die Apotheke von Tabea Erdmann und Isabel Denninger gleichberechtigt geführt, beide sind studierte Apothekerinnen. Tobias Brehm besuchte das Team, um mehr über die Entwicklung und die aktuellen Herausforderungen zu erfahren.
„Meine Mutter hat die Apotheke mit viel Einsatz und Herzblut aufgebaut“, erzählt Tabea Erdmann, Tochter der Gründerin. „Ich bin 2016 nach meinem Studium zurückgekommen, um hier wieder zu arbeiten, während Isabel 2020 dazustieß. Anfang 2023 haben wir gemeinsam die Führung übernommen.“ Isabel Denninger, Schwiegertochter der Gründerin, betont, wie wichtig es ihnen sei, den familiären Geist der Apotheke aufrechtzuerhalten: „Wir haben eine enge Verbindung zu unseren Kundinnen und Kunden – das möchten wir auch in Zukunft pflegen.“
Ein Thema, das beide Geschäftsführerinnen besonders beschäftigt, ist die zunehmende Konkurrenz durch Internetapotheken. „Natürlich kann man Medikamente online bestellen, aber wir liefern sie noch am gleichen Tag in die umliegenden Ortschaften wie Auerbach, Mutschelbach oder Spielberg aus“, erklärt Erdmann. „Wer über unsere App oder telefonisch bestellt, bekommt seine Medikamente in der Regel innerhalb weniger Stunden. Dieser Service macht uns aus.“ Hinzu komme die persönliche Beratung, gerade wenn bestimmte Arzneimittel nicht sofort verfügbar sind. „Wir nehmen uns Zeit, um mit Großhändlern und anderen Apotheken zu sprechen und Alternativen zu finden“, ergänzt Denninger.
Wie bedeutend der Präsenz vor Ort ist, zeigte sich auch 2009, als nach einem Kurzschluss ein Brand ausbrach. Trotz Schäden blieb die Apotheke durchgehend in Betrieb. 2020 übernahm das Team zusätzlich die Brunnen-Apotheke in Ittersbach und versorgt zudem auch die Pflegeheime in Spielberg und Ittersbach. „Wir konfektionieren jede Woche Medikamente für rund 120 Personen“, sagt Erdmann. Parallel wird an der Digitalisierung gearbeitet: „Das E-Rezept und ein durchdachtes Qualitätsmanagement-System gehören bei uns zum Standard“, erklärt Denninger, die in diesem Bereich federführend ist.
Aktuell beschäftigen die beiden Naturpark-Apotheken 21 Mitarbeitende, darunter neun aus Karlsbad. Für die Zukunft hofft das Team, weiterhin engagierte pharmazeutisch-kaufmännische Angestellte auszubilden. „Wir bieten flexible Teilzeitmodelle und eine Vier-Tage-Woche. Wir möchten als Arbeitgeber so attraktiv und modern als möglich sein“, führt Denninger aus.
Dass eine lokale Apotheke mehr ist als nur eine Ausgabestelle für Medikamente, betonen beide Geschäftsführerinnen. Sie verweisen darauf, dass viele Menschen kurzfristig Rat suchen, wenn ärztliche Praxen überlastet sind. „Wir schließen damit eine wichtige Lücke. Wer schnell einen kompetenten Ansprechpartner braucht, findet in uns mehr als nur eine Bestellmöglichkeit. Für viele unserer Kunden sind wir die wichtigste Anlaufstelle wenn ein Arzt nicht sofort verfügbar ist“, so Denninger. Nicht zuletzt zeigt sich das in den Impfterminen, die in Ittersbach für Grippe und Covid-19 angeboten werden: „Die Leute kommen unkompliziert vorbei und schützen sich, ohne lange Wartezeiten. Das Angebot wurde im letzten Winter extrem positiv angenommen und viele Menschen konnten sich damit vor der massiven Grippewelle die uns diesen Winter getroffen hat, schützen “, sagt Erdmann.
Bei seinem Besuch zeigte sich auch Wirtschaftsförderer Tobias Brehm angetan von der gelebten Balance zwischen Tradition und technischer Weiterentwicklung: „Die Geschichte der Apotheke, die bis 1987 zurückreicht, und der Mut, ständig neue Wege zu gehen, schaffen Vertrauen und binden die Kundschaft in der Gemeinde. Wir sind sehr froh darüber, dass wir all unsere Apotheken vor Ort haben, das ist mittlerweile nicht mehr selbstverständlich.“
Weitere Informationen zu den Leistungen und Öffnungszeiten der Apotheken finden Sie unter:
Ittersbach:
Brunnen Apotheke: www.brunnen-apotheke-karlsbad.de
Langensteinbach:
Central Apotheke: www.cenapo.de
St. Barbara Apotheke :www.st-barbara-apotheke-karlsbad.de