WiFö vor Ort | 23.06.2025
Der Einladung von Dr. Wirtz folgend, besuchte Wirtschaftsförderer Tobias Brehm kürzlich die SRH RPK (Rehabilitationszentrum für psychisch Kranke) in Karlsbad-Langensteinbach. Was sich hinter dieser Abkürzung verbirgt, ist eine Einrichtung, die seit vielen Jahren eine wichtige Rolle im regionalen Gesundheits- und Sozialwesen spielt und Menschen auf ihrem oft schwierigen Weg zurück in ein selbstbestimmtes Leben unterstützt.
Die Geschichte der SRH RPK in Langensteinbach begann im Jahr 2009, als sie unter der Leitung von Herrn Weißbrot noch als Teil eines größeren Verbundes agierte. 2015 übernahm Gustav Wirtz die ärztliche Leitung und prägte maßgeblich die Entwicklung der Einrichtung, die heute zur SRH Berufliche Rehabilitation GmbH gehört, einem Unternehmen, in welchem der Fokus auf dem beruflichen Neustart liegt.
„Unsere Aufgabe sehe ich darin, Menschen, die aufgrund psychischer Erkrankungen aus ihrem Lebensgefüge geraten sind, wieder zu stabilisieren und ihnen Perspektiven für die Zukunft zu eröffnen“, erklärt Dr. Wirtz im Gespräch. „Während die klassische medizinische Rehabilitation, die oft drei bis sechs Wochen dauert, primär auf die Wiederherstellung der Arbeitsfähigkeit bei körperlichen oder leichteren psychischen Erkrankungen abzielt, gehen wir in der RPK einen anderen Weg.“ Hier gehe es darum, Menschen wieder in die Lage zu versetzen, eigenständige Entscheidungen zu treffen und den Alltag neu zu gestalten.
Ein zentraler Baustein auf diesem Weg ist die berufliche Rehabilitation. Die SRH RPK Einrichtung in Karlsbad arbeitet eng mit einem Netzwerk von etwa 10 bis 15 Betrieben in Karlsbad zusammen und ermöglicht den Patientinnen und Patienten über Praktika einen ersten Schritt zurück in die Arbeitswelt. „Wie finden Menschen, die oft lange Zeit isoliert waren, überhaupt wieder einen Kontakt zur Arbeitswelt? Hier setzen wir an und schaffen niederschwellige Angebote“, so Dr. Wirtz. Ein herausragendes Beispiel für diese gelungene Kooperation ist die Zusammenarbeit mit der Firma Göpi, die bereits vielen Menschen einen erfolgreichen Wiedereinstieg ermöglicht hat. Aber auch mit Unternehmen aus den Bereichen Ultraschalltechnik, Metallbau, Lüftungstechnik und dem Gartenbau pflegt die RPK einen regelmäßigen Austausch. Therapeuten stehen dabei in engem Kontakt mit den Betrieben, um die Praktika optimal zu begleiten.
Vor Ort kümmert sich ein Team von 35 Therapeutinnen und Therapeuten – darunter Ärzte, Psychologen und Sozialpädagogen – intensiv um die rund 50 Patientinnen und Patienten. Dieser hohe Betreuungsschlüssel ermöglicht eine sehr individuelle und engmaschige Begleitung. Die gesamten Maßnahmen in der RPK können bis zu maximal zwei Jahre dauern, wobei im Schnitt etwa 14 Monate benötigt werden. „Wir begleiten Menschen, die oft schon viele negative Erfahrungen gemacht haben, sehr individuell, um ihnen wieder einen Fuß in die Tür zu ermöglichen“, betont Dr. Wirtz.
Die Erfolgsquote spricht für sich: Etwa zwei Drittel der Patientinnen und Patienten wechseln von der medizinischen in die berufliche Phase. Von diesen wiederum finden beeindruckende 90 Prozent ihren Weg zurück in den Arbeitsmarkt oder in tagesstrukturierende Angebote. Selbst bei dem Drittel, das die berufliche Phase nicht antritt, finden 25 Prozent direkt eine Arbeitsstelle, ein weiteres Drittel wird in den sogenannten „geminderten Arbeitsmarkt“ integriert, beispielsweise in Tagesstätten.
In den vielfältigen Lern- und Werkstätten der Einrichtung herrscht große Abwechslung und ein breites Angebot an unterschiedlichen Möglichkeiten. Hier wird gearbeitet, gewerkelt und therapiert – in Bereichen wie Metall- und Holzverarbeitung, aber auch in der Ergotherapie. Diese praktischen Angebote sind ein wichtiger Teil der Rehabilitation und helfen den Menschen, verlorengegangene Fähigkeiten wiederzuentdecken und neue Perspektiven zu entwickeln.
„Das SRH RPK in Karlsbad leistet eine unschätzbar wertvolle Arbeit für Menschen, die durch psychische Erkrankungen aus der Bahn geworfen wurden. Sie gibt Hoffnung und bietet konkrete Unterstützung auf dem Weg zurück in ein selbstbestimmtes Leben.“, zeigt sich Tobias Brehm sehr beeindruckt am Ende seines Besuches. Ein Besuch, der eindrücklich zeigt, wie wichtig eine solche Einrichtung für unsere Gesellschaft und natürlich auch für die Gemeinde Karlsbad ist.
Mehr Informationen zur SRH RPK und ihrer Arbeit finden Sie unter: https://www.srh-rpk.de/