Redaktionelle Berichte | 24.06.2025
Der Gemeinderat ermächtigte Bürgermeister Björn Kornmüller, Gespräche mit der Tourismus GmbH Nördlicher Schwarzwald (TNS) zu führen. Hintergrund ist der Austritt von Bad Herrenalb aus dem Tourismusverein Albtal Plus e.V. zum Jahresende 2026. Dadurch können die einzelnen Kommunen, welche Albtal Plus e.V. zugehörig sind, die geleistete Arbeit nicht mehr zu vergleichbaren bisherigen Kosten bekommen. Zwischen den einzelnen Mitgliedskommunen wurden umgehend Gespräche geführt. Dabei ging es darum, wie die touristische Arbeit im Albtal fortgeführt werden kann. Der aktuelle Vorsitzende von Albtal Plus, Oberbürgermeister Arnold (Ettlingen) regte an, Gespräche mit der Tourismus GmbH Nördlicher Schwarzwald (TNS) zu führen. Dabei soll es um die Gründung einer gemeinsamen Gesellschaft gehen. Der Nördliche Schwarzwald wurde, wie Albtal Plus, im Jahr 2013 gegründet. Er umfasst aktuell 14 Gemeinden. Die Gemeinden, welche aus der Tourismusgemeinschaft Albtal Plus e.V. potentiell hinzukommen können sind Ettlingen, Waldbronn, Malsch, Karlsbad, Marxzell, Straubenhardt sowie die Vereinigung der „Feinen Adressen“. Bad Herrenalb und Dobel sind bislang in beiden touristischen Vereinigungen vertreten.
Größere Tourismuseinheit als Ziel
Die Zusammenarbeit der beiden Organisationen würde die Tourismusregion in der Zukunft auf insgesamt 20 Gemeinden anwachsen lassen. Das touristische Potenzial der Tourismusregion läge bei knapp 1.8 Millionen Übernachtungen, 14.500 Betten und 200 Betrieben. Durch eine Kooperation der beiden Partner würde die Relevanz der Tourismusregion wachsen. Ebenso erwartet man eine gestärkte Position gegenüber der Schwarzwald Tourismus GmbH sowie anderen Institutionen. Das Albtal und der Nördliche Schwarzwald würden sich auf eine breitere touristische Basis stellen. Dadurch könnte sich der Zusammenschluss zu einer attraktiven Tourismusregion entwickeln. Dabei könnten bestehende Netzwerke erweitert und neue wirtschaftliche Partner gewonnen werden.
Eigene Position von Karlsbad festlegen
Geprüft werden muss, ob die dortigen touristischen Ziele mit den Vorstellungen der Gemeinde Karlsbad übereinstimmen. Der Mehrwert muss hier im Hinblick auf die jährlichen Kosten i.H.v. aktuell 27.456 € gründlich herausgearbeitet werden.
Für das Jahr 2025 hat Albtal Plus ein Budget aus Mitgliedsbeiträgen in Höhe von 391.248.00 €. Hinzu kommen ca. 65.000 € Einnahmen durch Refinanzierung aus Marketingaktivitäten und Projekten.
Diskussion
Im Gemeinderat wurde mehrfach befürwortet, dass der Mehrwert für Karlsbad herausgearbeitet werden muss. Die Fakten, um diesen bewerten zu können, sollen im weiteren Verfahren erarbeitet werden. Teilweise wurde auch die bisherige Mitgliedschaft kritisch gesehen. Einzelne Gemeinderäte sahen andere Themen, die mit dem eingesparten Geld bedacht werden können.
Bürgermeister Björn Kornmüller betonte, dass man zuerst die Rahmenbedingungen kennen sollte und daher die Grundlagenarbeit mit den geplanten Gesprächen erfolgen soll. Nach Abschluss aller Gespräche stehen diese Rahmenbedingungen dann fest. Der Gemeinderat hat dann alle Voraussetzungen vorliegen, um eine endgültige Entscheidung über den weiteren Verbleib bzw. die Zukunft in der jeweiligen Tourismusgemeinschaft zu treffen.
Ergänzende Server im Rahmen vom Twisted-Projekt beauftragt
Der Gemeinderat beauftragte die Firma Bechtle in Stuttgart. Das Vergabepaket von 39.600 € beinhaltet, die vorhandenen Server im Zuge des Twisted-Projektes zu ergänzen. Dafür sind erweiterte Arbeits- und Festplattenspeicher nötig. Die monatliche Leasingrate beträgt rund 887 € brutto.
Im Doppelhaushalt 2023 / 2024 startete die Gemeindeverwaltung mit dem Projekt Twisted. Dabei wird die komplette EDV- und Telekommunikationslandschaft aller Schulen auf den neuesten Stand der Technik gebracht. Ziel ist es auch, dass alle Karlsbader Schulen identische technische Voraussetzungen und Möglichkeiten bekommen. Darüber hinaus werden auch moderne Firewall- und Backuplösungen realisiert. Die zentrale Lösung bringt eine höhere Effizienz und geringere Kosten. Alle Server, Telefonanlage, Backuplösung, WLan-Controller, usw. werden zentral in den Serverräumen der Gemeinde (Rathäusern Langensteinbach) vorgehalten.
Das Projekt wurde im Doppelhaushalt 2025/26 weiter vorgesehen und ist aktuell bereits zu 50 Prozent umgesetzt. Zum jetzigen Projektstand müssen größere Server eingesetzt werden. Die Beschaffung sei nicht förderfähig, erläuterte Hauptamtsleiter Kleiner auf Nachfrage aus dem Gremium.
Lieferung der Mittagsverpflegung für die Schulkindbetreuung neu vergeben
Die Firma S-Bar Catering GmbH & Co liefert künftig die Mittagsverpflegung an die 5 Schulkindbetreuungsstandorte (Grundschulen) in Karlsbad. Die Firma aus Nürnberg erhält dafür einen Auftrag über rund 481.680 €. Das neue Produktionssystem ist temperaturentkoppelt (Cook&Chill-System oder Cook&Freeze-System). Die Speisen werden vor Ort regeneriert. Die Gesamtvertragslaufzeit beträgt 4 Jahre, gegenüber den bisherigen Essenskosten ergibt sich eine minimale Reduzierung von ca. 300 €/Jahr. Der Essenspreis ist in die Entgelte für die Schulkindbetreuung eingerechnet.
Hintergrund und Vorteile vom neuen System
Für Kinder die bis 15.00 Uhr oder 17.00 Uhr betreut werden gibt es ein warmes Mittagessen. Die Essen-Anlieferung erfolgt seit 2020 verzehrfertig im Cook&Hold-System. Es werden insgesamt 5 Standorte mit durchschnittlich 155 Tischgästen (vgl. 2020: 137 Tischgäste) versorgt. Für das Schuljahr 2025/2026 rechnet die Gemeinde mit 187 Tischgästen. Insgesamt beträgt das Volumen 28.500 Essen pro Jahr. Außerdem steigen die Schulkindbetreuungszahlen an. Ferner erhöhen sich die Zahlen auch durch den Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung ab 2026.
In den letzten beiden Jahren nahm die Unzufriedenheit mit dem bisherigen Caterer zu. Das bisherige “Cook and Hold”-Verfahren ist mit Nachteilen verbunden. Bei der Anlieferung in Warmhalteboxen/-behältern und der Ausgabe gibt es Probleme. Diese hängen mit der Essenstemperatur und Qualität zusammen. Ursächlich hierfür ist die Länge der Warmhaltezeit. Je länger diese beträgt, umso mehr leidet die Qualität.
Durch die Umstellung auf “Cook and Freeze” ergibt sich eine höhere Qualität und eine bessere hygienische Sicherheit. Das Verfahren ist flexibler und es entstehen weniger Lebensmittelabfälle. Die Anlieferung erfolgt aus Weil der Stadt.
Die Schul- und Kindergartenverwaltung wurde beim Ausschreibungsverfahren von einer externen Firma fachlich begleitet. Die Leistung musste zwei Mal ausgeschrieben werden. In der ersten Ausschreibungsrunde wurde kein wirtschaftliches Ergebnis erzielt. Der Zweitplatzierte ist die Firma apetito Catering, Bonifatiusstr. 305, 48432 Rheine. Ihr Angebotspreis beträgt rund 538.000 €.
Weitere Beschlüsse
Der Gemeinderat bestellte Herr Florian Walch zum Gemeindevollzugsbediensteten. Die entsprechenden Aufgaben gemäß. Aufgabenkatalog wurden übertragen. Das Gremium bestätigte ferner aus juristischen Gründen die bereits erfolgte Bestellung von Jürgen Augenstein zum Gemeindevollzugsbediensteten mit Aufgabenübertragung.
Ausführliche Informationen zu den Tagesordnungspunkten mit den Vorlagen finden Sie im Ratsinformationssystem der Gemeinde Karlsbad (Bürgerinfoportal)