Landkreisinformationen | 22.07.2025
Der Kreistag hat in seiner Sitzung am Donnerstag, 17. Juli, in der Becker-Halle in Karlsbad, Weichen für den Ausbau erneuerbarer Energien auf Deponieflächen im Landkreis Karlsruhe gestellt. Das Gremium hat beschlossen, die stillgelegte Hausmülldeponie in Grötzingen für die künftige Nutzung durch eine großflächige Photovoltaikanlage vorzubereiten. Die für die Stilllegung vorgesehene Kreiserddeponie Karlsbad-Ittersbach wird ebenfalls als Standort für eine solare Nachnutzung vorgesehen. Für eine Windkraftnutzung kommt nach derzeitigem Stand keine der Deponien in Frage.
Für die Deponie Grötzingen wird ein detaillierter Kosten- und Zeitplan zur endgültigen Oberflächenabdichtung erarbeitet, bei dem die Anforderungen für eine künftige Photovoltaikanlage von Anfang an mitgedacht werden. Eine Machbarkeitsstudie zeigt: Auf der rund 6,5 Hektar großen Fläche kann eine Photovoltaikanlage mit einer Leistung von bis zu 3.000 Kilowatt Peak entstehen – genug, um jährlich rund 3.200 Megawattstunden Strom zu erzeugen. Die bauliche Umsetzung soll nach Genehmigungs- und Planungsverfahren bis 2031 abgeschlossen sein.
Auch die Kreiserddeponie in Karlsbad-Ittersbach, die mangels verwertbarer Bodenaushubmengen nicht mehr benötigt und deshalb stillgelegt wird, soll nach der Rekultivierung für eine Photovoltaikanlage genutzt werden. Aufgrund der Beschaffenheit der Deponie sind keine besonderen Setzungs- oder Entgasungsprozesse zu erwarten, womit ideale Bedingungen für eine zeitnahe solare Nachnutzung vorliegen.
Für die ehemaligen und bereits seit längerer Zeit stillgelegten Hausmülldeponien Bruchsal und Karlsbad-Ittersbach wird derzeit keine konkrete Nutzung für erneuerbare Energien weiterverfolgt. Im ersten Fall sind die Voraussetzungen aufgrund bestehender Setzungsprozesse und einer nur temporären Abdichtung derzeit noch nicht gegeben, im zweiten Fall steht der Walderhalt einer solaren Nutzung entgegen, solange keine neue forstrechtliche Genehmigung oder eine Ausweisung als Vorranggebiet im Regionalplan erfolgt.
Landrat Dr. Christoph Schnaudigel betonte: „Mit der Nutzung ehemaliger Deponien für Photovoltaik leisten wir einen aktiven Beitrag zur Energiewende, ohne neue Flächen zu versiegeln. Der Landkreis Karlsruhe geht damit konsequent den Weg einer nachhaltigen und flächenschonenden Energiepolitik weiter.“