Redaktionelle Berichte | 29.07.2025
Die Stiftung Pro Politik zeichnete am 14. Juli Schüler*innen von Schulen aus Ettlingen, Karlsbad, Weingarten und Stutensee aus. Sie erhielten Auszeichnungen für ihre hervorragenden Leistungen in den Fächern Gemeinschafts- und Wirtschaftskunde, Geschichte sowie für ihr außergewöhnliches Engagement auf unterschiedlichen Gebieten.
Geschäftsführerin Ulrike Gargel, bei der Stiftung für Pressearbeit zuständig, betonte die Bedeutung des Ehrenamtes für den gesellschaftlichen Zusammenhalt, bei der Feuerwehr, den Rettungsdiensten, im Hospiz, im Sport und in der Jugendarbeit. Christa Stauch, Vertreterin des Oberbürgermeisters, merkte an, dass gesellschaftliches und politisches Engagement im Klassenzimmer beginne. Als Grundlage für Demokratieverständnis und als Rüstzeug gegen unwahre Narrative, beispielsweise im Internet. Sie würdigte die Preisträgerinnen und Preisträger von Pro Politik für ihren Einsatz für die Gemeinschaft und forderte sie auf: „Bleiben Sie neugierig, reflektiert und engagiert“.
Die Laudatio hielt in diesem Jahr Sebastian Raviol, Redakteur und Leiter der Volontärausbildung bei den Badischen Neuesten Nachrichten. Unter dem Titel: „Fünf Geschichten, warum die freie Presse überleben muss, und wer sie retten kann“, führte er den Zuhörern vor Augen, dass laut dem World Press Freedom Index 2025 die Pressefreiheit in der Hälfte der 180 bewerteten Länder in einem sehr ernsten Zustand sei. Deutschland belegt auf dieser Liste Platz 11. Immer weniger Zeitungsabonnenten ließen befürchten, dass sich in zehn Jahren die gedruckte Ausgabe nicht mehr lohnen werde. Dies wäre sehr zu bedauern, so der Redakteur. Die freien Medien als Kontrolle seien auch in der lokalen Umgebung sehr wichtig. Raviol ermutigte die Schüler, sich im Sinne der Demokratie und starker Medien aktiv in den medialen Diskurs einzubringen.
Die Überreichung der Preise lag in den Händen des Stiftungsratsvorsitzenden Landrat Dr. Christoph Schnaudigel und Geschäftsführerin Renate Frank. Der Landrat bekräftigte die Aussagen von Sebastian Raviol. Untersuchungen zeigten, dass das Interesse an politischer Partizipation ohne die lokale Presse zurückgehe.
Ausgezeichnet wurden von Ettlinger Schulen Samuel Machemehl, Vanessa Schubert, Hubert Pytlakowski, Paul Todoran, Jennifer Baumgärtner und Sara Schosser. Raya Niemann (nicht anwesend) und Emelie Soth von der Gemeinschaftsschule Karlsbad- Waldbronn sowie Mika Smits aus Weingarten und Luca Kiefer, Lea Troßbach und Nicol Walz aus Stutensee.
Bürgermeister Björn Kornmüller freute sich sehr über die Preisträger der Gemeinschaftsschule Karlsbad-Waldbronn. Deren Engagement ist wichtig für die Gesellschaft.
Emelie Soth
Die Preisträgerin aus Karlsbad erreichte im Fach Gemeinschaftskunde die Note 1,9. Sie wird für ihren besonderen Einsatz in der Schulgemeinschaft prämiert. Schulleiterin Ulrike Frank hebt bei der Bewertung ihre beeindruckende Eigeninitiative bei der Planung und Durchführung schulischer Veranstaltungen hervor. Ob Projekttage, Diskussionsrunden oder Events wie Schulkino, SMV-Café oder SMV-Sitzungen. Sie organisiert alles mit viel Sorgfalt und Überblick. Emelie Soth bringt kreative Impulse ein und scheut sich auch nicht, Protokolle zu schreiben. Sie übernimmt in ansteckender Weise und in vollem Umfang Verantwortung.
Neben einer engagierten Mitgestalterin des schulischen Lebens ist sie eine stets aufmerksame und zuverlässige Ansprechpartnerin für ihre Mitschülerinnen und Mitschüler. Sie hört zu, vermittelt und setzt sich ein, um das Gemeinschaftsgefühl zu stärken. Hilfsbereitschaft, ein klares Wertebewusstsein und große Wortgewandtheit sind ihr eigen.
Raya Niemann
Sie stammt aus Ellmendingen (Keltern). Wie Emelie Soth hat sie den gleichen Notenschnitt im Fach Gemeinschaftskunde erreicht, so Schulleiterin Ulrike Frank. Niemann setzt sich gleichermaßen engagiert für ihre Schulgemeinschaft ein. Daher gibt es in diesem Jahr als absoluten Ausnahmefall zwei Preisträgerinnen derselben Schule. Neben ihren guten schulischen Leistungen setzt sie sich mit viel Herz und Verstand für ihre Mitschülerinnen und Mitschüler ein. Sie ist immer zur Stelle, wenn jemand Unterstützung benötigt. Sie hört den Hilfesuchenden aufmerksam zu und denkt mit. Dies nicht nur bis zum Tellerrand, sondern auch darüber hinaus. Niemann ist hundertprozentig verlässlich. Ihre Art ist dabei strukturiert, engagiert und gewissenhaft. Sie behält stets den Überblick. Beispielhaft ist ferner ihre Fähigkeit, bestimmte Situationen auch mit kritischem Blick zu hinterfragen. Sie scheut sich nicht, entsprechende Fragen zu stellen. Diese Haltung macht sie zu einer wertvollen Stimme. Klug, reflektiert und dabei stets sachlich. Mit ihrer eloquenten Persönlichkeit findet sie immer die „richtigen Worte“. Sie spaltet die Menschen nicht, sondern verbindet diese durch ihre ruhige und klare Art. Niemann steht für ein Miteinander, das auf Verantwortung, Offenheit und echtem Interesse an der Gemeinschaft beruht. Sie zeigt, wie viel ein Mensch bewegen kann, wenn Verstand und Herz Hand in Hand gehen
Die Gruppenpreise für Gemeinschaftsprojekte, gestiftet vom Landratsamt Karlsruhe, gingen an die Klasse 10a der Wilhelm-Lorenz-Realschule für ihr Projekt Juniorwahlen zur Europa- und Bundestagswahl sowie an das Projekt „UmUnsWelt“ des Albertus-Magnus-Gymnasiums, das zudem den Nachhaltigkeitspreis der Sparkasse erhielt. Überreicht wurden die Preise durch Alexander Litterst.
Die Feierstunde wurde am Klavier von Schülerinnen der Musikschule Ettlingen, Julia Prikhodko und Emma Krejci, umrahmt.