Redaktionelle Berichte | 28.07.2025
Karlsbad rüstet sich für die Zukunft des Handels: Mit dem Förderprojekt "IHK Innenstadtberater" sollen die Ortszentren von Langensteinbach und Ittersbach ab Herbst neue Vitalität gewinnen. Eine erste Informationsveranstaltung stieß auf große Resonanz bei den Gewerbetreibenden.
Die Zeiten ändern sich, und mit ihnen die Gewohnheiten der Kundinnen und Kunden. Der Onlinehandel ist eine feste Größe geworden, und die Ortszentren stehen vor der Herausforderung, ihre Attraktivität als Einkaufs- und Erlebnisorte zu bewahren. Genau hier setzt das Projekt "IHK Innenstadtberater" an, welches die Gemeinde Karlsbad gemeinsam mit den Karlsbader Selbstständigen e.V. (DKS) und der Industrie- und Handelskammer (IHK) Karlsruhe ins Leben ruft. Diese Initiative wird vom Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg im Rahmen des Programms "Handel 2030" gefördert.
Bei der Auftaktveranstaltung am vergangenen Donnerstag im Bürgersaal des Neuen Rathauses informierte Michael Rausch, Innenstadtberater der IHK Karlsruhe, die anwesenden Gäste aus Einzelhandel, Lebensmittelversorgung, Ortschafts- und Gemeinderäten über die bevorstehenden Maßnahmen. Bürgermeister Björn Kornmüller eröffnete die Veranstaltung und unterstrich die Bedeutung lebendiger Ortszentren: "Unsere Ortskerne sind das Herzstück unserer Gemeinde. Sie sind nicht nur Orte des Einkaufens, sondern auch Treffpunkte, an denen Gemeinschaft gelebt wird. Es ist uns ein großes Anliegen, unseren lokalen Einzelhandel zu stärken und für unsere Bürgerinnen und Bürger attraktive Zentren zu erhalten."
Michael Rausch stellte im Anschluss das umfassende Projekt vor, das auf mehrere Monate ausgelegt ist. Die Initiative "Handel 2030" des Landes zielt darauf ab, Kommunen dabei zu unterstützen, ihre Innenstädte zukunftsfähig zu gestalten. Die IHK Karlsruhe begleitet Kommunen wie Karlsbad dabei mit maßgeschneiderten Beratungsleistungen.
Das Karlsbader Projekt umfasst verschiedene Schritte:
· Innenstadt-Check: Zunächst wird eine detaillierte Analyse der aktuellen Situation in den Ortszentren durchgeführt.
· Kostenfreie Workshops: Gewerbetreibende können an kostenfreien Workshops teilnehmen, die Themen wie "Google My Business" und "Instagram" behandeln, um ihre digitale Sichtbarkeit zu verbessern.
· Schaufenster-Check: Ausgewählte Geschäfte erhalten eine professionelle Analyse ihrer Schaufenster, um deren Anziehungskraft zu steigern.
· Passanten- und Online-Befragung: Digitale Messungen der Passantenströme sowie eine Befragung der Passanten vor Ort und eine breit angelegte Online-Umfrage für die Bevölkerung werden Aufschluss über Wünsche und Bedürfnisse geben.
Die Reaktionen der anwesenden Gewerbetreibenden waren durchweg positiv. Man begrüßte die Initiative der Gemeinde und des DKS und erhofft sich durch das Projekt viele neue Impulse. Diese sollen den Handel und die Aufenthaltsqualität in den Ortszentren langfristig stärken. Zunächst konzentrieren sich die Maßnahmen auf die Ortsteile Langensteinbach und Ittersbach. Bei Erfolg ist jedoch geplant, die gewonnenen Erkenntnisse und erfolgreichen Maßnahmen auch auf die anderen Ortsteile Karlsbads zu übertragen.
Die Projektbeteiligten hoffen auf eine rege Teilnahme von Gewerbetreibenden und Immobilienbesitzern mit Leerständen in den Ortszentren. "Dieses Projekt ist eine einmalige Gelegenheit für Karlsbad, die viele neue Impulse geben kann", erklärt Tobias Brehm von der Wirtschaftsförderung. "Es ist nun aber auch von entscheidender Bedeutung, dass sich der lokale Einzelhandel, Immobilienbesitzer und alle interessierten Bürgerinnen und Bürger aktiv mit einbringen, um dieses Vorhaben gemeinsam erfolgreich und nachhaltig zu gestalten."
Alle Interessierten sind herzlich dazu eingeladen, am Projekt mitzuwirken. Infos dazu finden Sie ab sofort auf der eigens dazu eingerichteten Webseite: www.karlsbad.de/innenstadt