Karlsbad-Ittersbach

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Karlsbad-Ittersbach | 23.09.2025

60 Jahre Freundschaft, 40 Jahre Partnerschaft: Ittersbach – Hüttau

Seit sechs Jahrzehnten verbindet unseren Ort Ittersbach eine enge Freundschaft mit Hüttau im Salzburger Land. Aus dem Kontakt der Musikvereine entstand vor 40 Jahren eine offizielle Partnerschaft, die bis heute aktiv und herzlich gelebt wird. Nach der Einladung unserer österreichischen Freunde beim Karlsbader Fest 50+2 stand nun der Gegenbesuch an. Am Freitag, den 19. September, machten wir uns frühmorgens auf den Weg nach Hüttau.

Schon bei der Ankunft spürten wir die Gastfreundschaft. Nach einer kurzen Pause wurden wir zum Sektempfang ins Mineralmuseum Hüttau eingeladen, wo uns der stellvertretende Bürgermeister Gerhard Auer mit warmen Worten begrüßte. Mit einem Glas Sekt startete ein lebendiger Austausch über die vielen gemeinsamen Jahre.

Anschließend führte uns der Hüttauer Bürger Sepp (82 Jahre jung) durch das beeindruckende Mineralmuseum. Mit Fachwissen und echter Begeisterung erklärte er die Sammlung von Mineralien und Erzen – ein Schatz, der zeigt, warum der Name „Hüttau“ so eng mit dem Bergbau verbunden ist. Sein Einsatz und seine Geschichten haben uns nachhaltig beeindruckt.

Am Abend stand das Musikfest in St. Martin auf dem Programm. Der Musikverein Hüttau begeisterte mit traditioneller und moderner Blasmusik, das Festzelt vibrierte vor guter Laune, und wir fühlten uns sofort willkommen – ein stimmungsvoller Abschluss des ersten Tages.

Der Samstag gehörte ganz den gemeinsamen Erlebnissen: Mit unseren Gastgebern besuchten wir den Bauernmarkt und den Almabtrieb in Wagrain – österreichische Spezialitäten, Musik und viele gute Gespräche inklusive. Danach ging es zum idyllischen Jägersee. Umgeben von Bergen und klarem Wasser genossen wir die Ruhe und Schönheit der Natur – ein Moment, der vielen von uns noch lange in Erinnerung bleiben wird.

Am späten Nachmittag setzten wir unser Programm im Schaubergwerk „Kupferzeche Hüttau“ fort. Hier wurde greifbar, wie hart die Arbeit der Bergleute einst war. Unser Fazit: Absolut sehenswert – besonders im Sommer bei Regen, ein echtes Lieblingsprogramm. Am Abend ließen wir den Tag in der Bergwerkshütte ausklingen, bei Sauerkraut und österreichischen Teigtaschen. Und ja, Gerüchten zufolge wollten einige Ittersbacher gleich ein paar Kilo Sauerkraut als Notvorrat einpacken – man weiß ja nie!

Der Sonntag stand ganz im Zeichen des offiziellen Festakts zum 40-jährigen Jubiläum. Ein feierlicher Erntedankgottesdienst und ein großer Festumzug mit der Historischen Bauernschützenkompanie Hüttau, dem Trachtenverein, dem Trachtenmusikverein Hüttau, der Freiwilligen Feuerwehr, der Landjugend Hüttau, Kindergarten, Grundschule und vielen weiteren Vereinen zeigten, wie stark Tradition und Gemeinschaft in Hüttau verwurzelt sind. Besonders bewegend war die Ehrensalve der Hüttauer Schützen – eine Geste tiefer Verbundenheit, die nur wenigen Gästen zuteilwird. Viele von uns waren zu Tränen gerührt und fühlten sich in diesem Moment mehr als willkommen.

Bürgermeister Rupert Bergmüller spannte den Bogen über 60 Jahre Freundschaft und 40 Jahre Partnerschaft. Ein Höhepunkt war die Übergabe der Gastgeschenke: Wir überreichten zwei wunderschöne Bänke, die künftig am Dorfplatz beim Altersheim ihren Platz finden. Im Gegenzug erhielten wir eine prächtige Fahne, die unsere Partnerschaft würdig symbolisiert und die wir in Ittersbach in Ehren halten werden.

Der Blick in die Zukunft durfte nicht fehlen: Für 2026 hat uns der Musikverein Hüttau zu seinem großen 175+1-jährigen Jubiläum eingeladen – sie hatten dieses Jahr so viele Auftritte, dass die Feier um ein Jahr verschoben wird. Und wir haben unsere Freunde schon jetzt herzlich zu unserem Straßenfest 2027 eingeladen.

Neben all den Festlichkeiten blieb Zeit für persönliche Gespräche über das kommunale Leben in beiden Gemeinden. Ob ärztliche Versorgung, Erweiterung von Kindergärten oder Wohnungsmarkt – die Herausforderungen in Hüttau und Karlsbad ähneln sich sehr. Der Austausch hat uns bereichert und gezeigt, wie viel wir voneinander lernen können.

Nach drei erfüllenden Tagen voller Musik, Tradition, Begegnungen und Freude können wir nur sagen: Wir haben uns in Hüttau mehr als wohlgefühlt. Danke, liebe Freunde in Hüttau, für eure Herzlichkeit, eure Offenheit und die unvergesslichen Stunden. Diese Freundschaft ist ein kostbares Gut – und wir tragen sie mit großer Dankbarkeit, einem Augenzwinkern und viel Herz weiter. Wir freuen uns jetzt schon riesig auf das Wiedersehen!