Aus der Arbeit des Gemeinderates | 21.10.2025
In der Oktobersitzung des technischen Fachausschusses befasste sich dieser mit unterschiedlichen Themen. Dazu zählten Baugesuche, eine Straßensanierung und Planungsvergaben für das neue Feuerwehrgerätehaus in Karlsbad-Langensteinbach. Außerdem behandelte er die Energieberichte der Jahre 2023 und 2024.
Baugesuche
Baugesuch - Friedrich-Dietz-Straße 5/3 Ittersbach - Neubau einer Doppelhaushälfte mit Carport
Grünes Licht gab der Ausschuss für das Vorhaben im unbeplanten Innenbereich. Es soll ein Einfamilienhaus als Doppelhaushälfte mit einem Vollgeschoss und Dachgeschoss errichtet werden. Dieses wird mit Satteldach ausgebildet. Zudem soll neben dem Gebäude ein Carport angefügt werden.
Baugesuch - Mozartstraße 79 Langensteinbach - Neubau eines Wohnhauses mit Einliegerwohnung und Garage
Ebenfalls passieren ließ der Ausschuss das Vorhaben im Geltungsbereich des Bebauungsplanes „Schneidergärten II“. Die Planung beinhaltet ein Wohnhaues mit 2 Wohneinheiten und Satteldach. Der Bauherr kann eine Flachdachgarage errichten. Dafür wurde er von der baurechtlichen Vorgabe „Flachdachgaragen nur in Verbindung mit Terrassennutzung“ befreit.
Baugesuch - Frankenstraße 6/1 Langensteinbach - Anbau barrierefreies Wohnen im EG an vorhandenes Wohnhaus
Einverstanden waren die Räte mit dem Vorhaben im unbeplanten Innenbereich. Realisiert werden soll ein rückwärtiger, eingeschossiger Flachdachanbau. Dadurch soll barrierefreies Wohnen möglich werden.
Baugesuch - Bockstalstraße 46 Mutschelbach - Neubau eines Einfamilienhauses (EFH)
Das Vorhaben im unbeplanten Innenbereich kann umgesetzt werden. Es umfasst den Neubau eines EFH. Vorgesehen sind zwei Vollgeschosse mit Satteldach. Die Garage ist im UG (EG) innenliegend geplant. Nach Abbruch des alten Wohnhauses war bereits 2022 geplant, ein neues EFH mit zwei Vollgeschossen zu errichten. Bisher wurde es nicht realisiert, sondern aktuell leicht umgeplant.
Baugesuch - Wiesenstraße 18 Mutschelbach - Neubau eines Wohnhauses (3 Wohneinheiten) mit Garage
Grünes Licht für das Vorhaben im unbeplanten Innenbereich von Karlsbad-Mutschelbach. Nach Abbruch des bestehenden Wohnhauses mit Hintergebäude soll ein 3-Familienwohnhaus errichtet werden. Als Hauptdach verfügt dieses über ein Satteldach. Ähnlich dem Neubau in der Wiesenstraße 14, soll sich das Vorhaben dann terrassenförmig mit Flachdachteilen in die Topographie einfügen.
Baugesuch - Parkring 25 Spielberg - Neubau eines EFH
Das Vorhaben befindet sich im Geltungsbereich des Bebauungsplanes „Hinter der Kirche II/ Holderäcker“ in Karlsbad-Spielberg. Geplant ist, ein EFH mit 2 Vollgeschossen und Walmdach zu errichten. Vor dem Gebäude soll ein Carport bis zum Gehweg gebaut werden. Laut Bebauungsplan ist mit baulichen Anlagen ein Abstand von 1,00 m zur Straßenbegrenzungslinie einzuhalten. Da es sich auch um einen offenen Carport und keine Garage handelt, ist die Einsichtnahme zur Straße gegeben. Im Gebiet gibt es schon mehrere Vergleichsfälle. Der Gemeinderat stimmte dem Bauvorhaben und der Befreiung für den Carport bis zur Straßenbegrenzungslinie zu.
Baugesuch – Lerchenweg 18 Auerbach - Befreiungen für Wärmepumpen
Die Räte waren einverstanden, eine Befreiung zum Aufstellen eines Außengerätes einer Wärmepumpe zu erteilen. Diese soll im Vorgartenbereich des Wohnhauses aufgestellt werden.
Decke der verlängerten Lange Straße bis zur Pfinztalbrücke soll saniert werden
Der Bau- Planungs- und Umweltausschuss vergab einen Auftrag zur Sanierung über rund 59.300 Euro an die Firma SUT Straßen- und Umwelttechnik GmbH in Arnschwang. Der Auftrag wurde unter dem Vorbehalt erteilt, dass die Firma eine kleinere Maßnahme in der Römerstraße mit dem selben Sanierungsverfahren mit gutem Ergebnis durchführt.
Sehr schlechten Zustand beheben
Die verlängerte Lange Straße im Ortsteil Ittersbach (Abschnitt zwischen Ortstafel und Pfinztalbrücke) befindet sich in einem sehr schlechten baulichen Zustand. Die vorhandene Asphaltdecke weist erhebliche Risse, Ausmagerungen und Unebenheiten auf. Das beeinträchtigt die Verkehrssicherheit und Verkehrsqualität.
Geplant ist eine „Dünne Schicht im Kalteinbau-Verfahren“ (DSK-Sanierung). Mit diesem innovativen Sanierungsansatz soll die Situation kurzfristig deutlich verbessert werden. Ebenso wird die Restnutzungsdauer der Straße verlängert. Es handelt sich um eine wirtschaftlich sinnvolle Sofortmaßnahme mit sehr günstigen Kosten.
Innovatives Verfahren wird erstmalig in Karlsbad eingesetzt
Der Einbau der Decke erfolgt auf der ganzen Fläche mit einer Länge von ca. 1,2 km. Hierdurch entsteht eine neue, geschlossene Fahrbahndecke. Ebenso wird das optische Erscheinungsbild der alten Straße verbessert. Das wassergebundene Material wird in zwei zeitlich getrennten Schichten eingebaut. Die DSK-Bauweise kann schnell und weitgehend witterungsunabhängig erfolgen. Dadurch entstehen nur minimale Verkehrsbehinderungen. Es sind nur wenige Tage Einbauzeit pro Schicht erforderlich. Die DSK-Sanierung ist eine innovative Bauweise. Sie wird in Karlsbad erstmals eingesetzt. Im Vergleich zu einer Sanierung in herkömmlicher Asphaltbauweise (Heißeinbau) ist dieses Verfahren erheblich kostengünstiger. Nach einer Studie der RWTH Aachen weist das Verfahren eine deutlich bessere Umweltbilanz auf als der klassische Heißmisch-Asphalt (EAD). Die bisher der Verwaltung vorliegenden Referenzen sind durchweg positiv.

Vergabe von Planungsleistungen für den Neubau des Feuerwehrgerätehauses in Karlsbad-Langensteinbach
Der Ausschuss beschloss ein Paket an Vergaben für den Neubau des Feuerwehrgerätehauses in Karlsbad-Langensteinbach. Grundlage dafür war die Ergebnisse des durchgeführten Planerauswahlverfahrens.
Planungsleistungen für Raumakustik und Schallschutz: Büro „Krämer-Evers Bauphysik GmbH & Co. KG“, Hasbergen (rund 21.300 Euro).
Leistungen für die Sicherheits- und Gesundheitsschutzkoordination (SiGeKo): Büro „factorP Projektmanagement GmbH“, Berlin (rund 15.000 Euro).
Planungsleistungen für die Bodenmechanik: Büro „GHJ Ingenieurgesellschaft mbH & Co. KG“, Karlsruhe (rund 10.000 Euro).
Planungsleistungen für die Brandschutzkonzeption: Büro „DEKRA Automobil GmbH“, Stuttgart (rund 23.900 Euro).
Vermessungsleistungen: Vermessungsbüro Kramer, Wurmberg (rund 19.900 Euro).
Information über den Energiebericht für die Jahre 2023 und 2024
Seit Mai 2019 ist die EnBW (aktuell Netze BW) beauftragt, die Gemeinde Karlsbad beim Thema Energiebericht zu unterstützen. Sie hilft bei der Datenanalyse, dem Energiemonitoring und beim Erstellen des Energieberichtes. Die Mitglieder des Bau- Planungs- und Umweltausschusses befassten sich mit den Verbräuchen der Jahre 2023 und 2024. Sie nahmen die jeweiligen Berichte zur Kenntnis.
Wärmeverbrauch
Der witterungsbereinigte Wärmeverbrauch 2023 aller erfassten Objekte ist gegenüber dem Vorjahr auf 5.433.237 kWh um 1,8% gestiegen. Mit 12,6 % stieg dieser beim Schulzentrum in Spielberg am deutlichsten an. Wie in den vorherigen Jahren ist das Schulzentrum in Langensteinbach der größte Verbraucher. Es beansprucht ca. 25% vom Gesamtwärmebezug. Im Bauhof in Ittersbach ging der Verbrauch um ca. 24% auf 206.625 kWh/a zurück.
Der witterungsbereinigte Wärmeverbrauch 2024 stieg im Vergleich zum Vorjahr um 23,5% auf 6.707.627 kWh/a an. Im Schulzentrum Langensteinbach reduzierte sich der Wärmeverbrauch um 6,4% auf 1.275.094 kWh/a. Den größten Rückgang gab es im Schulzentrum Auerbach um ca. 50%.
Licht-/Kraftstromverbrauch
Der Licht-/Kraftstromverbrauch aller erfassten kommunalen Liegenschaften und Anlagen im Jahr 2023 betrug 892.144 kWh. Im Vergleich zum Vorjahr sank er um 19,92%. Am stärksten war der Rückgang beim Schulzentrum in Langensteinbach (-49,1% auf 108.797 kWh/a). Das Freibad mit dem Hochbehälter war bei gleichbleibendem Niveau der größte Verbraucher. Mit 136.437 kWh/a entfiel auf die Einrichtung ca. 15% des gesamten Stromverbrauchs. Im Schulzentrum Auerbach gab es mit 20,9% im Vergleich zu 2022 die größte Steigerung.
Der Licht-/Kraftstromverbrauch im Jahr 2024 erhöhte sich um 23,3% auf 1.099.790 kWh. Die deutlichste Steigerung hatte das Schulzentrum Langensteinbach auf 220.749 kWh/a. Mit 20 % des Gesamtverbrauchs ist es auch der größte Stromabnehmer der Gemeinde. Das Schulzentrum in Ittersbach konnte seinen Stromverbrauch um 9,6% auf 87.078 kWh/a reduzieren.
Wasserverbrauch
Der gemessene Wasserverbrauch aller erfassten Objekte im Jahr 2023 betrug 14.327 m³. Im Vergleich zum Vorjahr reduzierte sich dieser um 4,1 %. Die Grundschule Langensteinbach verbuchte eine der stärksten Reduktionen. Der Verbrauch sank um 34,7 % auf 468 m³/a. Das Freibad reduzierte seinen Wasserverbrauch um 8,7% auf 6.176 m³/a. Es ist mit 43,1 % der größte Verbraucher innerhalb der Gemeinde. Um 24,8 % auf 3.058 m³/a stieg der Wasserverbrauch im Schulzentrum Langensteinbach an. Dies ist im Vergleich der Einrichtungen am stärksten.
Der gemessene Wasserverbrauch im Jahr 2024 betrug 15.969 m³. Dies entspricht einem Plus von mehr als 10% gegenüber dem Vorjahr. Den größten Anstieg gab es mit 15% auf 7.1039 m³/a im Freibad. Es stellt mit 44.5% des Gesamtverbrauchs weiterhin den größten Wasserverbraucher dar. Den größten Rückgang gab es in der Aussegnungshalle Langensteinbach mit 40,2% auf 281 m³/a.
Gesamtbetrachtung
Die Bezugskosten für Energie und Wasser beliefen sich 2023 auf 1.005.810 €. Im Vergleich zum Vorjahr sind damit die Kosten um 3,9 % gesunken. Ursächlich dafür war der gesunkene Stromverbrauch.
Die Wasser- und Wärmekosten hingegen stiegen durch höhere Verbrauchswerte und höhere spezifische Kosten an. Die betrachteten Emissionen (CO2, NOx und SO2) fielen im Vergleich zum Vorjahr. Eine Steigerung der Emissionen durch den Wärmeverbrauch konnte durch starke Emissionseinsparungen (verringerter Stromverbrauch) ausgeglichen werden.
Die Bezugskosten für Energie und Wasser 2024 beliefen sich auf 1.306.607 €. Dies entspricht einem Anstieg um 30% gegenüber dem Vorjahr. Ursächlich hierfür waren vor allem gestiegene Strom- und Wärmekosten. Auch die Emissionen (CO₂, NOₓ und SO₂) nahmen im Vergleich zum Vorjahr sowohl im Wärme- als auch im Strombereich deutlich zu. Das Schulzentrum Langensteinbach ist mit Kosten von rund 350.000 € für 27% der Energiekosten der Gemeinde Karlsbad verantwortlich.
Der Amtsleiter des Amtes für Bau, Planung und Umwelt, Joachim Guthmann ergänzte, dass auf dem Rathaus Auerbach nun auch eine Photovoltaik-Anlage installiert wird. Hier soll auch ein Stromspeicher ergänzt werden. Durch die Server im Keller liegt eine hohe Grundlast vor. Diese kann nachts durch den Speicher teilweise gedeckt werden. Die Strompreise steigen enorm. „Die Photovoltaik-Strategie der Gemeinde ist eine „win-win-Situation. Sie ist gut für den Umweltschutz und langfristig kostensparend für die Gemeinde.“, so Guthmann.
Die Verwaltung versuche, aus den gewonnen Werten Erkenntnisse und Maßnahmen abzuleiten.
Ausführliche Informationen zu den Tagesordnungspunkten mit den Vorlagen finden Sie im Ratsinformationssystem der Gemeinde Karlsbad (Bürgerinfoportal).