Landkreisinformationen | 10.11.2025
Die Umwelt- und Energieagentur Kreis Karlsruhe unterstützt bei den Projekten
Strom, Wärme, Wasser: Die energetischen Werte in Gebäuden sind ein Indikator für deren Effizienz und letztlich auch Nachhaltigkeit. Mit dem Energiebericht 2024 nimmt der Landkreis seine Liegenschaften in den Blick und wertet Verbrauch, Kosten sowie ausgestoßene Emissionen aus. Vorgestellt wurde dieser im Verwaltungsausschuss am Donnerstag, 6. November, im Panoramasaal der Albtal-Verkehrs-Gesellschaft in Karlsruhe. Das Gremium nahm den Bericht zur Kenntnis. Er dient als Informations- und Kontrollinstrument. Beinhaltet sind die Berufsbildenden Schulen, die Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren sowie die Verwaltungsgebäude. „Energetische Sanierungen begleiten uns die kommenden Jahre. Die Kennwerte ermöglichen es dem Landkreis aber, die einzelnen Liegenschaften einzuordnen und Projekte zu priorisieren. Die Umwelt- und Energieagentur unterstützt auch die Kommunen bei der Umsetzung an neue gesetzliche Vorgaben“, erklärte Landrat Dr. Christoph Schnaudigel. „Das alles fließt am Ende in das Gebäudesanierungsprogramm 2025.“
Der Stromverbrauch in den Landkreisliegenschaften ist 2024 um 9,8 Prozent gestiegen. Auslöser dafür ist vor allem der 2. Bauabschnitt des Beruflichen Bildungszentrums Ettlingen sowie die Tatsache, dass die Sporthalle und die Interimsnebenräume wieder genutzt werden. Die verbleibenden Liegenschaften weisen keine ungewöhnlichen Schwankungen auf. Ein Kostenfaktor war aber der deutliche Anstieg der Netznutzungsentgelte. Hauptgrund hierfür lag im Wegfall des staatlichen Zuschusses. Im Zuge des neu in Kraft getretenen Solarspitzengesetzes 2025 gelten neue Regularien, die die Netzstabilität erhöhen sollen. Der Landkreis erarbeitet eine langfristige Strategie zur optimierten Stromerzeugung und -versorgung.
Im Vergleich zum Vorjahr ist der Gesamtwärmeverbrauch der landkreiseigenen Schulgebäude im Jahr 2024 nahezu gleichgeblieben. Der witterungsbereinigte Wärmeverbrauch befindet sich auf dem niedrigsten Stand seit Auswertungsbeginn im Jahr 2001. Mehr als die Hälfte der erforderlichen Wärmemenge der kreiseigenen Liegenschaften wird mittlerweile über Nahwärmenetze abgedeckt, die aus den Quartierskonzepten im Landkreis entstanden sind. Vorteil ist, dass hierbei auch CO2 eingespart wird. Der Nahwärmeanschluss sorgt für Effizienzsteigerungen und damit auch Energieeinsparungen. Auch beim Wasserverbrauch konnten Erfolge erzielt werden, etwa durch den Einbau von speziellen Pumpen. In den Liegenschaften ist der Verbrauch um 4,3 Prozent zurückgegangen.
Bei den bisher umgesetzten Baumaßnahmen des Landkreises wurden sowohl ökologische wie auch energieeffiziente Vorteile miteinander kombiniert. Diese Ausrichtung kommt dem Landkreis in der aktuellen Gesetzgebung zugute. Im November 2023 ist das Energieeffizienzgesetz in Kraft getreten. Dieses birgt erhebliche finanzielle Auswirkungen: Es beinhaltet nationale Ziele für die Jahre 2030, 2040 und 2045, in denen entsprechende Regelungen für den Verbrauch von Energie festgelegt werden. Bund, Länder sowie alle übrigen öffentlichen Auftraggeber werden zu den festgelegten Einsparungen verpflichtet. Die Umwelt- und Energieagentur Kreis Karlsruhe baut das Kommunalen Energiemanagement für die Kommunen auf, um sie auf die Erfordernisse dieses Gesetzes vorzubereiten. Zudem werden Kommunale Gebäudesteckbriefe angeboten, um einen Sanierungsfahrplan für die öffentlichen Liegenschaften zu erarbeiten.
Die 2024 überarbeitete EU-Gebäuderichtlinie soll den europäischen Gebäudesektor bis 2050 klimaneutral machen. Öffentliche Neubauten müssen demnach ab 2028 den Standard des Nullemissionsgebäudes erfüllen, der sich durch sehr hohe Effizienz, Verzicht auf fossile Emissionen am Standort und überwiegende Deckung des Energiebedarfs durch erneuerbare Energien auszeichnet. Zusätzlich muss der gesamte Lebenszyklus betrachtet werden – von der Materialherstellung über die Nutzung bis zum Rückbau. Der Landkreis Karlsruhe hat bei den bisherigen Sanierungen die geforderten Werte erreicht. Exemplarisch stehen dafür die Käthe-Kollwitz-Schule Bruchsal und die Handelslehranstalt Bruchsal. Die Umwelt- und Energieagentur Kreis Karlsruhe begleitet alle künftigen kommunalen Bauprojekte, um Nachhaltiges Bauen anhand eines Leitfadens in die Praxis umzusetzen.
