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Moment mal | 08.12.2025

Das ist das Haus vom Nikolaus

Wer kennt nicht dieses Zeichenspiel und Rätsel für Kinder mit seinen zahlreichen Lösungswegen. Aber nicht nur bei Kindern ist der Heilige Nikolaus beliebt und bekannt. Schon im 6. Jahrhundert ließ Kaiser Justinian in Konstantinopel eine Kirche auf Nikolaus von Myra weihen. Allein in Deutschland gibt es über 500 Nikolaus- bzw. Nikolai-Kirchen und Kapellen. Die Nikolaikirche in Leipzig war im Herbst 1989 zentraler Ausgangspunkt der friedlichen Revolution in der DDR. In der orthodoxen Kirche ist er einer der wichtigsten Heiligen. Viele Vornamen lassen sich von ihm ableiten, etwa Klaus, Nicola, Niklas, Nicole, Nicolas, Colin oder Klaas. Und auch einen Dambedei, Weckenmann oder Klausenmann, je nach Region bezeichnet, haben sicher die meisten von uns schon gegessen.
Es ist sogar ein Fußballstadion nach ihm benannt: in Bari ist der Hl. Nikolaus der Stadtpatron und das Stadion San Nicola ist die Spielstätte des SSC Bari.
Was macht den Heiligen, der in aller Welt verehrt wird und vor allem der Schutzpatron der Kinder ist, so besonders? Er gestaltete sein Leben nach dem Vorbild Jesu und half den Armen, Frauen und Kindern. Als es im 4. Jahrhundert zu sozialen Spaltungen kam, setzte er sein Vermögen ein für seine Mitmenschen, rettete Unschuldige und verteilte Essen an Hungernde. Auch für das frühe Christentum hat er als Teilnehmer am Konzil von Nicäa (325) Vieles bewegt.
Gerade dann, wenn wir vor lauter Konsum und Spaß vielleicht den eigentlichen Sinn und Zweck von Weihnachten zu vergessen beginnen, können wir – Kinder und Erwachsene – uns am Heiligen Nikolaus als Vorbild orientieren, als Vorbild in der Nachfolge Jesu.
Und auch wenn es für dieses Jahr möglicherweise zu spät ist: sie können dem Hl. Nikolaus auch schreiben. Viele ehrenamtliche Helferinnen und Helfer beantworten seit 1966 die Briefe, die in 66351 St. Nikolaus, Nikolausplatz an den Heiligen Nikolaus geschrieben werden.
Peter Künzig, Religionslehrer