Redaktionelle Berichte | 18.11.2025
Am Freitag, 7. November 2025 fand die Hauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Karlsbad in der Berghalle in Karlsbad-Spielberg statt. Der Spielmannszug der Abteilung Mutschelbach eröffnete musikalisch. Gesamtkommandant Holger Fuhr begrüßte die zahlreichen Anwesenden und berichtete über die umfassende Arbeit der Feuerwehr im vergangenen Jahr.
Statistik
Die Feuerwehr Karlsbad zählte zum Stichtag 1. November 2025 insgesamt 192 Mitglieder. Durch die Übernahmen aus der Jugendfeuerwehr sowie Quereinsteigern ist der Personalstand seither leicht gewachsen. Die Altersmannschaft umfasst 36 männliche Mitglieder. Der Spielmannszug bildet mit 24 Musikerinnen und Musiker eine stabile Gruppe und vertritt die Feuerwehr Karlsbad überregional. Mit derzeit 119 Jugendlichen blickt die Feuerwehr zuversichtlich in die Zukunft und ist gut auf kommende Aufgaben vorbereitet.
Fahrzeuge
Im Fahrzeugbestand konnte ein neues Fahrzeug als Ersatzbeschaffung in Dienst gestellt werden. Es ist ein mittleres Löschfahrzeug - das erste seiner Art in Karlsbad. Ein kompaktes Löschfahrzeug mit vielen Fähigkeiten und eine weitere Entwicklung in der Feuerwehr Karlsbad. Der Bestand der Feuerwehr umfasst aktuell 22 Fahrzeuge.
192 Einsätze bewältigt
Im Berichtsjahr verteilten sich die 192 Einsätze auf 24 Brandeinsätze, 66 technische Hilfeleistungen, 71 falsche Alarme und 31 sonstige Einsätze. Es war – so Fuhr - ein Jahr mit vielen Einsätzen, welche die Einsatzkräfte in vielen Bereichen forderten. In den einzelnen Kategorien verteilen sich die Einsätze wie folgt:
Bei den Brandeinsätzen waren neben den überwiegenden Kleinbränden auch Mittelbrände und zwei Großbrände zu bewältigen. In der Überlandhilfe wurden Nachbarwehre erfolgreich und kompetent unterstützt.
Im Bereich der technischen Hilfe gab es ein breites Spektrum an Einsätzen, dabei stand die Kernaufgabe „Menschenrettung“ deutlich im Vordergrund. Diese Einsätze waren hauptsächlich Verkehrsunfälle, Unterstützung des Rettungsdienstes und Türöffnungen für hilflose Personen. In den meisten Fällen konnte erfolgreich Hilfe geleistet werden. Für zwei Personen kam leider jede Hilfe zu spät.
Eine hohe Anzahl an Fehlalarmen sind bedauerlicherweise immer ein Motivationskiller für jeden Feuerwehrangehörigen. Brandmeldeanlagen sind hier noch der Spitzenreiter, obwohl die Anzahl an einzelnen Objekten deutlich reduziert werden konnte. Fahrzeuge, Smartphones, Smartwatches und selbst einige Fahrrad-Tachos sind mittlerweile in der Lage, automatische Alarme auszulösen, die bei Betreibern oder bei der integrierten Leitstelle direkt auflaufen.
Unter sonstigen Einsätzen sind Sicherheitsdienste bei Veranstaltungen, Amtshilfe für Polizei oder andere Behörden verzeichnet. Dies kann von der Verschließung einer Tür bis hin zur Stellung der Drehleiter für die Entfernung eines Asiatischen Hornissennestes alles sein. Unter die Nachschau fallen auch die Einsätze der Fachberater aus Karlsbad, die andere Feuerwehren im Enzkreis und Landkreis Karlsruhe unterstützen. Gerade diese hohe Zahl zeigt das mittlerweile sehr breite Einsatzspektrum der Feuerwehr. Es gab auch den ein oder anderen kuriosen Einsatz. Ein Auto fuhr infolge Fehlbedienung durch eine Gebäudewand in einen Friseursalon. Auch ein orientierungsloser Hund auf einem Dach in der Dachrinne wurde gerettet.
Im April gab es erstmalig einen Vegetationsbrand. Glücklicherweise wurde das Feuer früh entdeckt und unter Kontrolle gebracht. „Das Thema Vegetationsbrand ist sehr aktuell, da der Klimawandel mit langen trockenen Phasen und steigende Temperaturen hierfür die besten Voraussetzungen bietet. Mit den nötigen Ausrüstungsbeschaffungen und der verbundenen Ausbildung sehen wir uns hier gut vorbereitet“, so Fuhr. Im Jahr 2025 gab es eine für Karlsbad ungewöhnlich hohe Anzahl an Verkehrsunfällen. Eine Reihe davon vermutlich aus Unachtsamkeit. Bewährt hat sich auch die Zusammenarbeit mit dem Rettungsdienst.

Aus- und Weiterbildung sind auch wichtig für Kernkompetenz
Mit Lehrgängen auf Unterkreis- und Kreisebene konnten erneut zahlreiche Feuerwehrangehörige ausgebildet werden. 6 Teilnehmer schlossen im Frühjahr die Grundausbildung mit Funkausbildung erfolgreich ab. Sie sind somit für den Einsatzdienst zugelassen. Den Lehrgang Atemschutzgeräteträger beendeten 7 Feuerwehrangehörige ebenfalls erfolgreich. „Dies ist eine Kernkompetenz der Feuerwehr und ist die Grundlage für fast alle Arten der Brandbekämpfung", so Fuhr. Regelmäßige ärztliche Untersuchungen, eine jährliche Belastungsübung und theoretische Kenntnisse sowie das Üben von Einsätzen wird dabei von jedem fortlaufend gefordert. Den ersten Führungslehrgang zum Truppführer schlossen 3 Auszubildende positiv ab. Die kontinuierliche Ausbildung an Fahrern mit dem Führerschein C hat natürlich zur Folge, dass diese auch als Maschinisten für Löschfahrzeuge ausgebildet werden müssen. Mit der stattlichen Zahl von 6 ausgebildeten Maschinisten und einer Maschinistin ist die Feuerwehr gut ausgestattet. An der Landesfeuerwehrschule konnte der angemeldete Bedarf an Führungslehrgängen zum ersten Mal seit Jahren fast voll gedeckt werden. Drei Gruppenführer und eine Gruppenführerin konnten hier in einem Lehrgang viel Neues und einen neuen Blick auf die Einsätze erlernen. Mit dem Lehrgang Zugführer konnte ein schon ausgebildeter Gruppenführer seine Sichtweise und Verantwortung im Einsatz erweitern. Für das Alltagsgeschäft der Prüfungen und Wartung von Geräten sind zwei neue Gerätewarte ausgebildet worden. Deren Aufgabengebiet wird immer umfangreicher. Die Feuerwehrangehörigen seien hoch motiviert und interessiert bei den Schulungen gewesen.
Jugendwart Felix Stolze absolvierte den Lehrgang Jugendfeuerwehrwart erfolgreich. Im eigenen Weiterbildungsprogramm „für alle“ ging es 2025 um den Themenbereich technische Hilfe. Auch „Sägeführerscheine“ wurden erworben. Hier konnten 12 neue Sägeführer und Sägeführerinnen ausgebildet werden. Bei der diesjährigen Karlsbad-Übung wendeten alle 5 Abteilungen, das DRK und das DLRG Erlerntes an. Im Mitteilungsblatt wurde bereits darüber berichtet. Die Freiwillige Feuerwehr ist auch bei Fahrzeugbeschaffungen eingebunden und aktiv. Erstmalig gab es 2025 eine landesweite Ausschreibung für Löschfahrzeuge bei der sich die Gemeinde Karlsbad mit 2 Fahrzeugen beteiligte.

Großprojekt Neubau Feuerwehrhaus Langensteinbach
Ein echtes Großprojekt, „welches schon fast Gestalt annimmt“, so Fuhr, ist der Neubau des Feuerwehrhauses Langensteinbach. Die Standortsuche wurde bereits vor einem Jahr abgeschlossen - seither laufen die ersten Schritte zur Umsetzung. Das Planungsbüro Drees und Sommer ist beauftragt, den Neubau zu begleiten. Die Erwerbe der notwendigen Grundstücke sind mittlerweile abgeschlossen. Der Bebauungsplan wurde beauftragt und Artenschutz- sowie Lärmschutzgutachten laufen ebenfalls. Die Gelder sind in den aktuellen Haushaltsplanungen eingestellt und in den folgenden Finanzplanungen berücksichtigt. Das Raumkonzept wurde mit der Feuerwehr überarbeitet und es wurde ein 2-Stufiges Planerauswahlverfahren über die Sommermonate durchgeführt. Hierfür durften sich Architekturbüros mit den entsprechenden Qualifikationen bewerben und die besten fünf Büros bekamen den Auftrag einer Projektstudie zur Umsetzung des Raumkonzeptes. Anfang September wurden die Studien einer Prüfkommission vorgestellt. Das Architekturbüro Büro Hauser aus Altensteig konnte die Kommission durchweg alle überzeugen. Dies spiegelte sich in der Endbewertung wider. Der Gemeinderat konnte somit den Planungsauftrag und die ersten Gewerke vergeben. Die Feuerwehr ist mit dem Verlauf und der Zusammenarbeit mit der Verwaltung sehr zufrieden. Das Projekt wird zielstrebig durchgeführt und läuft plangemäß.
Die Freiwillige Feuerwehr ist 24 Stunden am Tag einsatzbereit und wird immer wieder gerufen. Dafür ist auch die Akzeptanz bei vielen Arbeitgebern wichtig. Beim Landespreis „Ehrenamts freundlicher Arbeitgeber im Bevölkerungsschutz“ wurde die Schreinerei Lötterle und König von der Jury ausgezeichnet.
Daneben bearbeitete die Feuerwehr noch weitere Themen. U.a. sollen die Einsatzkräfte mit leichterer Einsatzkleidung ausgestattet werden. Ferner konnte die Umstellung auf den Digitalfunk im Bereich der Fahrzeuge und Gebäude vollzogen werden.
Fuhr bedankte sich für die gute Zusammenarbeit mit der Verwaltung, dem Gemeinderat und Herrn Bürgermeister Kornmüller sowie bei allen weiteren Feuerwehrstellen und Ansprechpartnern.
Bericht des Jugendwartes
Jugendwart Felix Stolze berichtete über die Jugendarbeit. Im Vergleich zum Vorjahr ist der Personalstand leicht gesunken. Aktuell zählt die Jugendfeuerwehr 119 Kinder und Jugendliche zu Ihren Mitgliedern. Erfreulich sei, dass vier Mitglieder aus der Jugend in die Einsatzabteilung wechseln konnten.
Vielfältige Aktivitäten und Schulungen sorgten für Spaß in den Jugendabteilungen. Unter anderem waren dies: Indiaca-Turnier des Landkreises, Lehrgang Jugendflamme 1, Ausflüge und Übungsdienste (auch über Karlsbad hinaus) mit einer Übung aller Karlsbader Jugendabteilungen.
Das Kreiszeltlager in Ettlingen stand ganz im Zeichen des 50-jährigen Jubiläums der Jugendfeuerwehr des Landkreises. Neben einem Aktionstag für die Kindergruppen gab es zu diesem Anlass am Samstag einen Jahrmarkt und unterschiedliche Essenstände aus den Unterkreisen. Traditionell fand auch wieder der Fackelzug statt. Dieser führte durch Ettlingen bis in die Altstadt vor das Rathaus.
„Die Jugendarbeit ist unser wichtigstes Standbein zur Gewinnung von Mitgliedern. Sie ist auf lange, sowie kurzfristige Sicht der einzige Garant, um die Mitgliederzahlen in den Einsatzabteilungen stabil zu halten oder zu vergrößern“, so Stolze.
Bericht der Kassenprüfer / Jahresrechnung
Der Bericht des Kassenprüfers Lars Becker fiel ohne Beanstandungen aus. Die Jahresrechnung wurde formell festgestellt.
Grußworte
Bürgermeister Björn Kornmüller sprach der Feuerwehr ein großes Dankeschön aus. Er lobte den ehrenamtlichen Einsatz. Respekt gebühre „für eine Tätigkeit, die oft im Stillen passiert“, so Kornmüller. Die übergreifende Zusammenarbeit zwischen allen Akteuren, so betonte er, funktioniere ausgezeichnet. Ein großes Projekt sei das neue Feuerwehrhaus in Karlsbad-Langensteinbach.
Kreisbrandmeister Jürgen Bordt freute sich über die Zahlen im Aus- und Weiterbildungsbereich. Beeindruckt zeigte er sich auch von den Plänen zum neuen Feuerwehrhaus. Kreisjugendfeuerwehrwart Jan Becker hob die Nachwuchsarbeit lobend hervor.
Ehrungen
Feuerwehr Ehrenzeichen Bronze (15 Jahre)
Lars Becker
Felix Löffler
Pierre Ruf
Michael Speck
Feuerwehr Ehrenzeichen Silber (25 Jahre)
Jennifer Bodemer
Ralph Höger
Feuerwehr Ehrenzeichen Gold (40 Jahre)
Falk Fitzner
Rene Granget
Marcus Lepschy
Torsten Nitsch
Ehrennadel der Jugendfeuerwehr BW in Silber
Dominik Kies
Ehrennadel des Kreisfeuerwehrverband Landkreis Karlsruhe Silber
Holger Fuhr
Frank Trunz
Holger Roßwag
Beförderungen
Löschmeister
Dennis Kappler
Christian Dürr
Lukas Nitsch
Lisa Bossert
Oberlöschmeister
Kai Steinhausen
Hauptlöschmeister
Arne Maier
Brandmeister
Dominik Dann
Oberbrandmeister
Carsten Roßwag




