WiFö vor Ort | 02.12.2025
Frische Eier, hausgemachte Nudeln und ein Ort der Begegnung in den Aussiedlerhöfen: Der Geflügelhof Denninger ist aus der lokalen Nahversorgung nicht mehr wegzudenken. Bürgermeister Björn Kornmüller und Wirtschaftsförderer Tobias Brehm besuchten kürzlich den Familienbetrieb, um sich ein Bild vor Ort zu machen und mit den Inhabern ins Gespräch zu kommen.
Von der Schweinehaltung zum modernen Geflügelhof
Geführt wird der Hof von dem Brüderpaar Manuel und Markus Denninger, die sich die Aufgaben klar aufgeteilt haben: Während Manuel sich um die Landwirtschaft und die Tiere kümmert, verantwortet Markus den Vertrieb und den Hofladen. Die Wurzeln des Betriebs reichen weit zurück. In den 1960er Jahren befand sich der Hof der Familie noch im alten Gebäude der St. Barbara Apotheke. Mit der Entstehung der Aussiedlerhöfe zog der Betrieb an seinen jetzigen Standort um – damals lag der Fokus noch auf der Schweinehaltung.
Der Wandel zum heutigen Geflügelhof vollzog sich schrittweise. 2005 übernahm Manuel Denninger den Betrieb. Der gelernte Mechaniker hatte zuvor noch eine Ausbildung zum Landwirt absolviert. Sein Bruder Markus, ebenfalls gelernter Landwirt, stieg 2007 wieder in den Betrieb ein, nachdem er zwischenzeitlich lange Jahre im SRH Klinikum tätig war. Gemeinsam stellten sie die Weichen neu: 2006/2007 entstand der erste Stall für 3.500 Hühner. Heute halten die Brüder rund 10.000 Legehennen, die täglich etwa 7.500 Eier legen.
Kurze Wege statt weiter Transporte
Ein Thema, das den Brüdern besonders am Herzen liegt, ist die Nachhaltigkeit. Sie standen vor der Entscheidung: Bio-Zertifizierung oder konventionelle, aber regionale Haltung? Da das benötigte Bio-Hühnerfutter über 800 Kilometer aus Linz hätte angefahren werden müssen, entschieden sie sich bewusst dagegen. Stattdessen nutzen sie die 70 Hektar hofeigene Fläche für den konventionellen und regionalen Futteranbau. „Ein gutes, konventionelles Produkt, auf das man in der Produktion achtet, ist nicht schlechter als Bio“, so die Überzeugung der Denningers.
Dass Tierwohl dennoch großgeschrieben wird, zeigt der 2020 angeschaffte Mobilstall, der 1.500 Hühnern Auslauf in Freilandhaltung bietet. Zudem betreibt Manuel Denninger auf dem Gelände eine Pferdepension für 27 Pferde.
Nahversorgung für alle Generationen
Der Geflügelhof ist aber weit mehr als nur Produktionsstätte. Die Denninger-Fahrzeuge sind im gesamten Landkreis Karlsruhe und natürlich in Karlsbad unterwegs. Sie beliefern Supermärkte, bieten aber auch einen Straßenverkauf direkt an der Haustür an. „Gerade für unsere älteren Kunden zwischen 60 und 90 Jahren ist das eine wichtige Stütze der Nahversorgung“, berichten die Inhaber. Doch auch jüngere Kunden nutzen den Service immer häufiger.
Wer lieber direkt ab Hof einkauft, findet im Hofladen neben Eiern auch Gemüse von regionalen Erzeugern sowie selbstgebackenes Brot, Weckchen, Kuchen (neuerdings auch glutenfrei) und Marmeladen aus eigener Herstellung. Ein angeschlossenes Café mit 25 Plätzen im Innen- und 50 Plätzen im Außenbereich lädt zum Verweilen ein. Dort gibt es u.a. auch ein umfassendes, auf Wunsch glutenfreies, Frühstücksangebot. Und wer außerhalb der Öffnungszeiten frische Eier benötigt, wird am 24/7-Eierautomaten fündig.
Bürgermeister Björn Kornmüller zeigte sich sichtlich angetan von der Entwicklung des Familienbetriebs: „Der Geflügelhof Denninger zeigt eindrucksvoll, wie moderne Landwirtschaft und direkte Kundennähe funktionieren können. Die Brüder haben hier mit viel Herzblut einen Betrieb geschaffen, der nicht nur für hochwertige Lebensmittel steht, sondern auch ein wichtiger Bestandteil unserer lokalen Versorgungsinfrastruktur ist.“
Öffnungszeiten Hofladen
Donnerstag: 14:30 Uhr bis 18:00 Uhr
Freitag: 09:00 Uhr bis 12:30 Uhr und 14:30 Uhr bis 18:00 Uhr
Samstag: 09:00 Uhr bis 12:30 Uhr
https://www.gefluegelhof-denninger.de
