Karlsbader Mitteilungsblatt

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Mittel für Karlsbader Wirtschaftsgespräche und Geocaching freigegeben

08.05.2012 – 12.06.2012

Sitzung des Verwaltungs- und Finanzausschusses

Grünes Licht für die weiteren Aktivitäten der Karlsbader Wirtschaftsgespräche und für das neue Thema Geocaching in Karlsbad. Mit einer knappen Mehrheit sprach sich das Gremium für das Freigeben von 5.000 Euro von ursprünglich gesperrten 10.000 Euro aus. Maximal 3.000 Euro sind für die Finanzierung der Wirtschaftsgespräche vorgesehen und für 1.400 Euro wird eine gemeindliche Geocaching-Route angelegt sowie 2 GPS-Geräte beschafft. Zuvor diskutierten die Räte zum Teil kontrovers über das Thema Geocaching und die Höhe der Mittel für die Wirtschaftsgespräche. Wirtschaftsförderin Martina Danese erläuterte, dass ein Unternehmen im April 2011 angeregt habe, einen runden Tisch mit Vertretern aus Industrie, Handel und Wirtschaft ins Leben zu rufen. Die Wirtschaftsförderung habe das Thema aufgegriffen und es bildete sich die Zukunftsinitiative Karlsbad (ZIK). Diese lose Verbindung soll als Zukunftswerkstatt Trends und Entwicklungen aufspüren. Sie setze sich visionär mit den Themen und deren Auswirkungen auf das Leben und Wirtschaften in Karlsbad auseinander. Daraus könnten Anstöße zur Gemeindeentwicklung aus unternehmerischer Sicht formuliert werden. Die Karlsbader Wirtschaftsgespräche sind eine Veranstaltung der Zukunftsinitiative Karlsbad. Darin stellen sich regionale Unternehmen vor. Sie sind Gastgeber einer Vortragsveranstaltung bei der ein externer Referent über ein Thema von allgemeinem Interesse spricht. Danach bestehe die Möglichkeit, sich gegenseitig kennenzulernen, menschliche Nachbarschaften im Industriegebiet und unter Umständen weitere gemeinsame Interessen zu entdecken. Mit den Mitteln wird nach dem Start im Jahr 2011 am 22. Mai das zweite Karlsbader Wirtschaftsgespräch auf dem Gelände der Firma Jansen stattfinden. Eine externe Referentin wird, so informierte Danese weiter, zum Thema Energiewende sprechen. Neu einsteigen wird die Gemeinde beim Thema Geocaching. Geocaching ist die moderne Variante der Schatzsuche mit GPS-Gerät, ein preisgünstiges Vergnügen für die ganze Familie bei jedem Wetter. Gesucht werden – so Danese – echte Schätze oder auch Suchziele von der Größe einer Briefmarke bis zur Größe von Kanistern. Man steuere die versteckten Schätze direkt über die vorgegebenen GPS-Koordinaten an und müsse zuvor einige Rätsel lösen, die einem dann erst die benötigten Koordinaten verraten. Ist ein Geocache gefunden, wartet darin immer ein Logbuch auf den Eintrag des Finders. Geocacher seien sich - so vermittelte Danese den Räten - darin einig, dass Geocaching eines der schönsten Hobbies sei, welches einem Natur und wunderschöne Landstriche auf spannende Weise erschließe. Wandern in freier Natur werde mit Endecken, Rätseln, Erleben und Kennenlernen von neuen Plätzen verbunden, eine Art „neues Wandern". In der Umgebung habe beispielsweise Schömberg vorbildliches mit eigenen Routen geleistet. Jetzt wolle man eine gemeindliche Route anlegen die mit allen offiziellen Stellen und Behörden abgestimmt sei. „Es gibt auch Auswüchse, aber diese wollen wir auf gar keinen Fall, sondern ein positives Erlebnis schaffen" warb Danese für das Projekt. Als weichen Standortfaktor gelte es, mit diesem Projekt auch den Tagestourismus zu stärken. Bei den Gemeinderäte gab es Befürworter und Kritiker zum Geocaching. Ein sehr kritische Position nahm GR Helmut Haller (SPD) ein, der Probleme bei der Ausübung der Jagd sah und keine Einnahmen durch den Tourismus für die Gemeinde. Auch GR Jürgen Herrmann (Freie Wähler) befürchtete, dass das Thema Geocaching ausufern wird. Anders sah dies GR Willibald Müller (Freie Wähler) der meinte, dass es wichtig sei, den Tourismus mit der Industrie zu verzahnen. Ein positives Beispiel sei hier Waldbronn. Man könne die Entwicklung nicht aufhalten und sollte als Gemeinde mitmachen und das Thema so versuchen zu lenken.

Grundstücksverhandlungen für den Ausbau der L 623 schwierig

Thomas Huck vom Sachgebiet Liegenschaften berichtete über den Stand der Grundstückverhandlungen. Laut vorläufigem Grunderwerbsplan seien im Rahmen des Ausbaus der L 623 insgesamt 99 Grundstücke mit einer Gesamtfläche von rund 4,35 ha betroffen, davon alleine 35 Grundstücke mit einer Gesamtfläche von 1,83 ha der Gemeinde Karlsbad. Teilweise seien die gleichen Eigentümer mit mehreren Grundstücken in Gebiet tangiert. Es müssten ca. 70 Gespräche geführt werden. Im Gesamtüberblick stelle sich die Situation wie folgt dar: 65 Prozent der Grundstückseigentümer wollen verkaufen, 20 Prozent würden verkaufen mit dem Angebot eines Tauschgrundstückes, 4 Prozent wollten gar nicht verkaufen, 6 Prozent hätten überhaupt keine Rückmeldung gegeben und bei 5 Prozent stehe diese noch aus. Fazit der bisherigen Verhandlungen sei, dass der gebotene Preis von 3,-- €/m² eindeutig zu gering ist. Viele der betroffenen Grundstückeigentümer sehen einen direkten Bezug zur Randentlastungsstraße und den dort gebotenen Preisen. Bei der Randentlastungsstraße handle es sich allerdings um eine reine Gemeindeverbindungsstraße bei welcher die Gemeinde für die Planung, Durchführung sowie den Grunderwerb verantwortlich war. Beim Autobahnzubringer liege die Planungs-, Durchführungs- und Verhandlungshoheit ausschließlich beim Regierungspräsidium als zuständige Behörde. Zudem seien die Eigentümer einhellig der Meinung, dass die Durchführung der Maßnahme während der langen Flurneuordnung wesentlich „verträglicher" gewesen wäre. Ein nicht unbedeutender Faktor sei die Vielzahl der Tauschinteressenten. Durch Tausch von Flächen verliere die Gemeinde für künftige Projekte weitere  1,6 ha an Fläche im gesamten Gebiet Langensteinbach. Dieser Verlust könne zwar etwas kompensiert werden durch den Kauf der übrig bleibenden Restflächen der Grundstückeigentümer, unterm Strich verbleibe aber ein großer Verlust von Gemeindeflächen. Zudem würden die künftigen Gemeindeflächen in Richtung Autobahn konzentriert. Ortsbaumeister Roland Knackfuß informierte zum Stand der Planung, dass der Vorentwurf Mitte März nach Stuttgart gegangen sei und man hoffe, dass das Land für die Maßnahme den Zuschlag erteile. Das Projekt laufe unter der Vorgabe Ausbau vor Neubau, welche politische Zielrichtung der Regierung sei.

Bekanntgaben

Bürgermeister Rudi Knodel informierte das Gremium auf Nachfrage, dass es bezüglich der Frage des Verkaufs der Rathausetage noch Hoffnung gibt.