Die Leichtathleten auf dem Europaweg im Wallis
Mit viel guter Laune und Sonnenschein im Gepäck starteten am frühen Freitagmorgen 20 junggebliebene Leichtathleten und Freunde ins Wallis, um den Europaweg zwischen Grächen und Zermatt in Angriff zu nehmen und viele ausführliche Blicke auf das wunderschöne Matterhorn zu werfen. Zwei gemietete 9-Sitzer, ein Privat-Pkw und 5 freiwillige Chauffeure brachten uns unaufgeregt nach Grächen, so dass wir bereits am frühen Nachmittag unser komfortables Gruppenhaus „Santa Fee“ und das kleine Örtchen auf 1600 m Höhe am Eingang des Mattertals in Beschlag nehmen konnten. Für die Fahrzeuge waren in dem autofreien Ort schnell die reservierten Parkplätze für die nächsten drei Tage gefunden. Die mitgeführten Getränke wurden mit Personenschutz von Gunter, Alex und Jens auf dem Elektrokarren des Vermieters sicher in unser Haus transportiert und bei bestem Wetter nach dem Abendessen konsumiert. Abendessen und Frühstück gab’s im nahegelegenen traditionsreichen Hotel Hannigalp, das uns wunderbar verpflegte und sich auch als guter Urlaubstipp präsentierte.
Am frühen Morgen des Samstags starteten wir um kurz nach halb acht auf unsere erste Etappe. 1100 Höhenmeter, gutes Wetter und am Ende die Europahütte oberhalb von Randa warteten auf uns. Nach dem „eingrooven“ auf den ersten drei Kilometern nahm der Höhenmeter ab Gasenried mächtig Fahrt auf. Durchschnittlich 20% Steigungen auf den nächsten fünf Kilometern brachten uns ordentlich ins Schwitzen, belohnten uns jedoch mit tollen Aussichten auf das Mattertal, neugierige Bergziegen und den Riedgletscher. Die Herausforderungen auf der zweiten Hälfte der Tagesetappe lagen in der Durchquerung mächtiger Geröllfelder, dem einsetzenden Regen und dem wiederkehrenden Wettergrollen. Von einem Gewitter blieben wir glücklicherweise verschont. So erreichten wir nach und nach ein wenig nass, aber glücklich die Europahütte auf 2265 m. Nach einer schönen heißen Dusche und einem guten Abendessen durften wir in 10 exakt aneinandergefügten Stockbetten unsere müden Körper auf 2 Etagen zur Nachtruhe betten.
Der Sonntagmorgen versprach gutes Wetter und unser Weg führte zunächst bergab zur längsten Fußgängerhängebrücke der Welt. Die Charles-Kuonen-Hängebrücke spannt sich über knapp 500 m bis zu 85 m hoch über ein Geröllfeld und die Überquerung war für uns der erste Höhepunkt des Tages. Nach einem weiteren Anstieg wurden wir nach und nach für unsere Mühen belohnt. Mit herrlichen Blicken auf das Weisshorn, das gesamte Mattertal bis hin zum Matterhorn und vielen Gletschern war diese Etappe von grandioser Schönheit. Der Europaweg war uns zum Wandern eine Lust, der Exkurs zu Fluhalphütte seine Krönung. In der wunderschönen Hütte auf 2620 m vis-a-vis des Matterhorns durften wir einen sonnigen Abend erleben, ein leckeres Abendessen und die Übernachtung in richtigen Betten genießen. Bei steigenden Temperaturen konnten ein paar Unentwegte auch auf ein Bad im frischen Stellisee noch vor Erreichen der Fluhalphütte nicht verzichten.
Die grandiose Aussicht auf die Bergwelt um uns herum (Gornergrat, Breitspitze, Oberrothorn, Findelgletscher) konnten wir auch am Montagmorgen beim Abstieg nach Zermatt noch genießen. Die Wandergruppe teilte sich ein wenig auf und einige Wandervögel wechselten bei der Bergstation der Sunnegga – Bahn auf sogenannte Kick-Bike-Roller und genossen die Talfahrt über 800 Höhenmeter gepäckfrei bis ins Zentrum nach Zermatt.
Wiedervereint traten wir nach einem Spaziergang durch Zermatt am Nachmittag unsere Heimreise an. Via Matterhorn-Shuttle nach Täsch (Martina und Peter hatten zwischenzeitlich unsere Autos aus Grächen geholt) und über die Autoverladung Goppenstein – Kandersteg erreichten wir am späten Abend glücklich und erholt, auch dank unserer umsichtigen Fahrer wieder Langensteinbach.
Ein ganz großes Dankeschön geht natürlich für die tolle Auswahl und Organisation der gesamten Tour an Gunter Berkner. Die ganze Wandergruppe freut sich bereits auf den nächsten Ausflug in 2019.