Karlsbader Mitteilungsblatt

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Besserer Schutz vor Wassermassen

29.01.2019 – 31.12.2019

Flurbereinigung setzt Hochwasserschutzkonzept Wolfsgraben in Mutschelbach um

Durch extreme Regenereignissen im März 1995, Februar 1997  und im Mai 2013 kam es in der Ortslage von Mutschelbach zu Überschwemmungen. Im Jahr 2013 betraf es besonders den Friedhof in Untermutschelbach. Die Oberflächenwassereinläufe waren nicht mehr in der Lage, die Wassermassen schadlos abzuleiten. Deswegen schoss das Wasser ungebremst durch den Friedhof und der Durlacherstraße Richtung Ortskern. Im Zuge der Flurbereinigungsmaßnahme konnte die Situation jetzt völlig verändert werden um zukünftig einen besseren Schutz vor Hochwasser zu haben. Bürgermeister Jens Timm machte sich zusammen mit Garten- und Umweltamtsleiter Dr. Klaus Rösch Ende Januar ein Bild von den abgeschlossenen Maßnahmen. Die Gemeinde Karlsbad konnte ihre eigenen Grundstücke im Rahmen der Umsetzung des Wege- und Gewässerplanes  gezielt an den Wolfsgraben legen lassen. Der Wolfsgraben mit seinen Nebenläufen ist nun als flache, gut mähbare Mulde ausgelegt. Ein begrünter, etwa 10 Meter breiter Wiesenstreifen um den eigentlichen Graben schützt die lehmigen Böden vor Erosion. Zwei der schon vorher vorhandenen Rückhaltebecken im Oberwald sind im Rahmen der Umsetzung des Wege- und Gewässerplanes ertüchtigt worden. Das Becken im Wald mit einem Forstweg als Damm hat eine Furt erhalten, die verhindern soll, dass bei extremen Wasseranfall der eigentliche Damm überflutet wird und damit Schaden leidet. Der Damm des größten Beckens am Rande des Oberwaldes besteht aus einem Wirtschaftsweg. Er wurde um ca. 80 cm erhöht, um die Rückhaltekapazität zu steigern. Auch hier sind Einrichtungen geschaffen worden, das überschüssige Wasser verzögert und schadlos abzuleiten. Funktionierende Rückhaltesysteme müssen im Hochwasserfall leer sein, um das Wasser aufnehmen zu können. Das Oberflächenwasser aus dem im Volksmund genannten Bereich „Wingert“ wird durch einen überbreiten flachen Graben und einen Wildheckenstreifen ebenfalls verzögert.

Erste Planungen im Jahr 2001 – Probleme erkannt

Bereits im Jahr 2001 hat die Gemeinde den ersten Gewässerentwicklungsplan für den Wolfsgraben erstellen lassen. Dieser wurde im Jahr 2010 aktualisiert. Im Gewässerentwicklungsplan wurde festgestellt, dass das Einzugsgebiet des Wolfsgrabens fast rund ist. Das hat zur Folge, dass heftige Niederschläge zur gleichen Zeit im eigentlichen Graben ankommen und an den Verdohlungen zu heftigen Überflutungen führen können. Durch die Vorstudien hat die Gemeinde Karlsbad erkannt, dass zwingend Hochwasserschutzmaßnahmen zu ergreifen sind. Das große Hemmnis zum Bau von Rückhaltebecken waren bislang aber die Eigentumsverhältnisse. Große Teile des Wolfsgrabens befinden sich im privaten Eigentum.

Hundertprozentigen Schutz gibt es nie

Trotz der jetzt fertiggestellten Hochwasserrückhalte-möglichkeiten wird es in Zukunft immer wieder Situationen geben, bei denen auch diese weitsichtigen Vorkehrungen nicht ausreichen. Dennoch sieht sich die Gemeinde Karlsbad auf einem guten Weg, die Überschwemmungsgefahr für die Ortslage von Mutschelbach deutlich eingedämmt zu haben.

Blick auf einen Teil der Maßnahmen zum Hochwasserschutz im Rahmen der Flurbereinigung. Im kleinen Bild Bürgermeister Jens Timm mit Garten- und Umweltamtsleiter Dr. Klaus Rösch. Fotos: Gemeinde Karlsbad