Karlsbader Mitteilungsblatt

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Startschuss für das Kompetenznetzwerk Quartiersentwicklung

23.07.2019 – 31.12.2019

Karlsbad und acht weitere ausgewählte Kommunen erproben generationengerechte und beteiligungsorientierte Quartiersentwicklung

Am 27. Juni 2019 haben neun Städte und Gemeinden in Stuttgart ein „Kompetenznetzwerk Quartiersentwicklung“ gegründet. Initiatoren sind der Gemeindetag Baden-Württemberg und das Gemeindenetzwerk Bürgerschaftliches Engagement Baden-Württemberg. Die neun Kommunen sind, die Städte: Hechingen, Rottweil, Achern, Tengen, St. Georgen und die Gemeinden: Oberwolfach, Karlsbad, Mehrstetten, Lauchringen. In Städten und Gemeinden ist die Entwicklung von Stadt- und Ortsteilen, Dorfplätzen und Zentren nie ein Thema für den „grünen Tisch“. Immer geht es auch um die Kooperation mit den im Sozialraum lebenden und handelnden Bürgerinnen und Bürgern. Städte und Gemeinden setzen sich intensiver damit auseinander, ihre Kommunen vor Ort gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern zu gestalten. Ziel des Kompetenznetzwerks Quartiersentwicklung ist es, unterschiedliche Wege der Quartiersentwicklung zu erproben. Parallel dazu werden sich die Modellkommunen zum gemeinsamen Fachaustausch treffen, um Erfahrungen einzubringen und die jeweiligen Erkenntnisse zu diskutieren. Ergänzend werden externe Fachexpertisen eingebracht. Erkenntnisse und Empfehlungen aus dieser gemeinsamen Arbeit sollen wiederum allen Städten und Gemeinden in Baden-Württemberg zugänglich gemacht werden. Begleitet und beraten werden die Entwicklungsvorhaben durch Nicole Saile, Fachberatung Gemeindenetzwerk Bürgerschaftliches Engagement.

Konstituierende Sitzung in Stuttgart – Gründungsvereinbarung unterzeichnet

Die konstituierende Sitzung fand in der Geschäftsstelle des Gemeindetags Baden-Württemberg in Stuttgart statt. Begrüßt wurden die Verantwortlichen der neun Städte und Gemeinden durch Annette Ries, Fachreferentin für Gesundheit, Pflege und Integration beim Gemeindetag Baden-Württemberg, und Dr. Angela Postel, Leiterin des Referats Pflege, Quartiersentwicklung im Ministerium für Soziales und Integration. Am Vormittag stand das gegenseitige Kennenlernen der Kommunen und ihrer Projekte im Vordergrund. Am Nachmittag erarbeiteten die Teilnehmer und Teilnehmerinnen den Rahmen und die Themen ihres zukünftigen Zusammenwirkens. Den Abschluss der konstituierenden Sitzung und zugleich den Startschuss für das Kompetenznetzwerk bildete die Unterzeichnung der Gründungsvereinbarung durch die Vertreterinnen und Vertreter der Kommunen. Für den Gemeindetag unterschrieb Präsident Roger Kehle. Der nächste Fachaustausch findet am 26. November 2019 im Projektstandort Achern im Stadtteil Önsbach statt. Dort wird es darum gehen, wie Bürgerinnen und Bürger in den Prozessen optimal angesprochen und beteiligt werden. Das Kompetenznetzwerk Quartiersentwicklung wird gefördert aus Mitteln des Landes Baden-Württembergs im Rahmen der Landesstrategie „Quartier 2020 – Gemeinsam.Gestalten.“ des Ministeriums für Soziales und Integration.

Weiteres Vorgehen in Karlsbad

Bei dem Projekt „Gutes Älterwerden“ wird nach der Sommerpause Ende September/Anfang Oktober eine Koordinierungssitzung mit dem begleitenden Büro stattfinden, um genau zu planen, wie die nächsten Schritte zu einer breiten Bürgerbefragung ablaufen sollen. Leider hat die Gemeinde nach Antragstellung im Februar 2019 erst Anfang Juli 2019 den offiziellen Förderbescheid zum Förderprogramm des Landes „Quartier 2020 – Gemeinsam.Gestalten.“ über insgesamt 30.000 Euro erhalten. Ursprünglich war geplant gewesen, mit der Bürgerbefragung noch vor den Pfingstferien zu starten und die Ergebnisse nach den Sommerferien zu präsentieren. Jetzt muss neu geplant werden. Bürgermeister Jens Timm und der Koordinator für das Projekt „Gutes Älterwerden in Karlsbad“ – Hans-Dieter Stößer - zeigen sich trotzdem zuversichtlich, dass nunmehr eine gute Basis für die nächsten Schritte geschaffen worden ist.

Ergänzende Informationen zur Landesstrategie „Quartier 2020 – Gemeinsam.Gestalten.“ und der Fachberatung des Gemeindenetzwerks Bürgerschaftliches Engagement:

Mit der Landesstrategie unterstützt und begleitet das Ministerium für Soziales und Integration Kommunen und zivilgesellschaftliche Akteure bei einer alters- und generationengerechten Quartiersentwicklung. Dabei wird das Quartier über die städtebauliche Dimension hinaus betrachtet. Quartiere sind vor allem auch lebendige Sozialräume, in die Menschen sich einbringen, Verantwortung übernehmen und sich gegenseitig unterstützen. Informationen unter: www.quartier2020-bw.de Im Rahmen der Strategie stellen die Kommunalen Landesverbände Fachberatungen zur Verfügung, die deren Mitgliedstädten als Anlauf- und Beratungsstelle zu den Fragen rund um das Thema beteiligungsorientierte Quartiersentwicklung dient. Die Kommunen können sich kompetent, schnell, unkompliziert bei allen Fragen rund um Quartierskonzepte beraten lassen, um individuelle Lösungen vor Ort zu entwickeln. Für die Mitgliedskommunen des Gemeindetags übernimmt die „Fachberatung Gemeindenetzwerk Bürgerschaftliches Engagement“ die Beratung zur Quartiersentwicklung. Das Gemeindenetzwerk ist die Vernetzungsplattform für Städte und Gemeinden in Baden-Württemberg zu den Themen Bürgerengagement und Bürgerbeteiligung. Es liegt in Trägerschaft des Gemeindetags und hat landesweit über 200 Mitglieder. www.gemeindenetzwerk-be.de

Gruppenfoto Kompetenznetzwerk Quartiersentwicklung

Arbeitsphase der konstituierenden Sitzung. Fotos: Janine Bliestle/Gemeindenetzwerk BE