Karlsbader Mitteilungsblatt

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Abfallstatistik im Ausschuss für Umwelt und Technik des Kreistags

22.10.2019 – 31.12.2019

Kreisbürger trennen vorbildlich – heute schon überdurchschnittlich viele Bioabfälle erfasst

Die Abfallstatistik legt dar, wie Entsorgungsangebote genutzt und auf welchen Wegen die Abfallmengen über die verschiedenen Wege entsorgt wurden. Das 48 Seiten starke Werk für das 2018 wurde dem Ausschuss für Umwelt und Technik, der gleichzeitig Betriebsausschuss des Abfallwirtschaftsbetriebs ist, in seiner jüngsten Sitzung vom 17. Oktober vorgestellt. Weil auch Daten aus der Abfallbilanz des Landes Baden-Württemberg sowie vergleichbarer Stadt- und Landkreise aufgeführt werden, kann abgelesen werden kann, wo sich der Landkreis im Vergleich befindet.

388 Kilogramm Abfälle pro Einwohner wurden im Jahr 2018 in den privaten Haushalten eingesammelt. Drei Viertel davon wurden getrennt gesammelt und verwertet, nur 137 Kilogramm mussten als Restabfälle entsorgt werden, was unter dem Landesdurchschnitt von 140 Kilogramm liegt. Dagegen lag die Wertstoffmenge mit 196 Kilogramm pro Einwohner deutlich über dem Durchschnitt von 164 Kilogramm der anderen Stadt- und Landkreise. Ebenfalls weit über dem Landesdurchschnitt von 87 Kilogramm liegen die Grünabfälle: 192 Kilogramm pro Einwohner wurde im Landkreis im Jahr 2018 gesammelt; dies zeigt, dass das flächendeckende Netz an Sammelstellen sehr gut genutzt wird. Insgesamt zeigen die Daten, dass die Bevölkerung im Landkreis Karlsruhe ihre Abfälle überdurchschnittlich gut trennt und die Verwertungsangebote rege nutzt.

Auch im Bereich des Gewerbeabfalls wird den Gewerbetreibenden ein umfangreiches Leistungsangebot gemacht; die Gewerbeabfallmenge liegt mit 51 Kilogramm pro Einwohner deutlich über dem Landesdurchschnitt von 21 Kilogramm. So genannte Siedlungsabfälle, also Abfälle aus Haushalten und vergleichbarer Art ohne Bauabfälle werden zu drei Vierteln stofflich und nur zu einem Viertel energetisch verwertet. Damit wurde die im Kreislaufwirtschaftsgesetz ab dem Jahr 2020 vorgesehene Quote für die stoffliche Verwertung von Siedlungsabfällen von 65 Prozent im Landkreis Karlsruhe bereits im Vorfeld übertroffen. Neben den gewonnenen Sekundärrohstoffen wurden durch die energetische Verwertung von Abfällen fossile Energieträger ersetzt, deren Heizwert einer Menge von rund 30.000 Tonnen Heizöl entspricht und 91.400 Tonnen Kohlendioxid vermeidet.

Abfallanalysen bestätigen, dass im Hausmüll zwar nur noch ein geringer Anteil an Wertstoffen enthalten ist, allerdings bestehen fast 50 Prozent aus Bioabfällen, für die es ab dem Jahr 2021 ein zusätzliches Angebot zur getrennten Sammlung geben wird. Trotz des guten Ergebnisses muss in Zukunft auch im Landkreis für den Klimaschutz noch einiges unternommen werden, um durch die Vermeidung und bei der Entsorgung der Abfälle die Entstehung von klimaschädlichen Gasen zu verringern.

Die Menge an Bodenaushub, der auf den Erdaushubdeponien der Gemeinden und auf der Kreiserdaushubdeponie in Karlsbad-Ittersbach abgelagert wurde, ging um 15 Prozent auf 149.186 Tonnen zurück. Da das vorhandene Deponievolumen rechnerisch noch für rund neun Jahre ausreicht hatte der Kreistag im Juli 2018 beschlossen, die Vermeidung und Verwertung von Bodenaushub zu stärken und die Schaffung neuer Deponiekapazitäten zu prüfen. Rund tausend Tonnen mineralische Restabfälle wurden auf der Deponie Hamberg im Enzkreis abgelagert. Da diese Deponie aber in den nächsten Jahren verfüllt sein wird, hatte der Kreistag ebenfalls beschlossen, neue Deponiekapazitäten zu schaffen und als ersten Schritt eine Bedarfsanalyse durchzuführen.

Die Abfallstatistik kann von der Homepage des Landratsamtes unter Aktuelles im Sitzungsarchiv unter der AUT-Sitzung vom 17.10.19 abgerufen werden.