Karlsbader Mitteilungsblatt

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Breite Bürgerbeteiligung beim Projekt „Gutes Älterwerden in Karlsbad“

03.12.2019 – 31.01.2020

Auftaktveranstaltung zu generationenübergreifendem Beteiligungsprozess – Bürgerbefragung gestartet – Große Hilfsbereitschaft beim Ausfüllen des Fragebogens bis zum 31. Dezember 2019

Beim Thema „Gutes Älterwerden“ eröffnen sich ganz viele Arbeitsfelder nicht nur für die „älteren“ Bürgerinnen und Bürger. Das wird beim Blick auf den Fragebogen hierzu deutlich. Bei der Auftaktveranstaltung am Dienstag, 26. November in der Aula im Schulzentrum Karlsbad-Langensteinbach wurde dieser unter anderem vorgestellt. Die Bürgerinnen und Bürger ab dem 40. Lebensjahr sind um ihre Meinung zu den Bereichen „Leben in Karlsbad“, „Mobilität und Alltagsversorgung“, „Wohnsituation“ „Neue Wohnangebote in Karlsbad“, „Engagement“, „Hilfe und Unterstützung im Alter“, „Wohnen im Alter und bei Pflegebedürftigkeit“ gefragt. Beim Ausfüllen der Fragebögen ist selbstverständlich der Datenschutz durch eine anonymisierte Befragung gesichert. Seit Ende November / Anfang Dezember ist der achtseitige Fragebogen in den Briefkästen von ca. 7.600 Bürgerinnen und Bürgern gelandet. Die Verantwortlichen – Bernhard Goldschmidt und Verena Baader vom Verein SPES, der gemeindliche Koordinator Hans-Dieter Stößer und Bürgermeister Jens Timm sind auf die Ergebnisse gespannt.  Für die professionelle Auswertung der Umfrage ist das renommierte Institut AGP – Sozialforschung der Evangelischen Hochschule für Sozialwesen in Freiburg zuständig.

Bürgerinnen und Bürger im Blick

„Wir wollen unter dem Aspekt des demographischen Wandels die berechtigten Interessen unserer Bürgerinnen und Bürger kennenlernen“, so meinte Bürgermeister Jens Timm bei der Auftaktveranstaltung vor einem überschaubaren Zuhörerkreis. Dabei gehe die Befragung bewusst auf die Situation in den Ortsteilen ein. Diese seien als Quartiere das nächste Umfeld der Bevölkerung. Nicht alle Vorhaben werden umsetzbar sein, so Timm weiter. Unabhängig davon sei der Prozess sehr umfassend und breit und werde sich in Zukunft auswirken. Hans-Dieter Stößer vom Hauptamt koordiniert seitens der Gemeinde das Projekt. Er erläuterte, dass die Verwaltung bereits Vorleistungen erbracht habe. Dabei wurden die bekannten „Sozialen Angebote“ in Karlsbad von Vereinen, Kirchen, Institutionen und privaten Anbietern zusammengestellt. Auch eine erste Ortsteilerhebung zu Bedarfen und Handlungsfeldern fand im Frühjahr 2018 statt. Der Seniorenbeirat habe im Juni 2014 einen Antrag auf Erstellung einer „Seniorenpolitischen Gesamtkonzeption“ gestellt. Darauf aufbauend habe sich das Thema jetzt auf breiter Ebene entwickelt. Die jetzigen externen Begleiter habe man über eine Landesförderung mit ins Boot nehmen können.

Lebensqualität in Karlsbad

Der Verein „SPES Zukunftsmodelle“ hat reiche Erfahrung bei dem Thema „Erarbeiten von zukunftsfähigen und nachhaltigen Modellen und Strukturen“ in verschiedenen Gemeinden. Er hat seinen Sitz in Freiburg.  Bernhard Goldschmidt als Vertreter von SPES betonte unter anderem, dass es bei dem Projekt um  Lebensqualität für die Zukunft geht. Dabei spielten Initiativen von Bürgerinnen und Bürgern eine zentrale Rolle. Es gelte, auf die unterschiedlichen Rahmenbedingungen in den Ortsteilen einzugehen.  „Karlsbad steht in etlichen Bereichen nicht am Anfang, sondern hat schon gute Strukturen aufzuweisen“, so schätzt er die Ausgangslage ein. Verena Baader erläuterte mit „Sinn, Sache und Beziehung“ den besonderen „Dreiklang der Lebensqualität“, der sich auch als ideales Leitbild für die kommende Projektarbeit zieht. Wenn die ausgefüllten Fragebögen spätestens zum Silvesterabend in den Rathausbriefkästen zu finden sind,  sollte es möglich sein, dass noch im ersten Quartal die Ergebnisse der Befragung in allen Ortsteilen und dem Gemeinderat öffentlich vorgestellt werden können. In einem nächsten Schritt sollen bürgerschaftlich getragene Projekte ins Laufen kommen. Hierzu hofft die Gemeinde wiederum auf Fördermittel vom Land. Bürgermeister a.D. Gerhard Kiechle beleuchtete bei der Auftaktveranstaltung sehr anschaulich, wie vielfältig die Bürgerinnen und Bürger in Eichstetten am Kaiserstuhl aktiv geworden sind und zahlreiche Projekte aufgebaut haben, die Vorbildcharakter für andere Gemeinden haben. Auf Nachfrage der Zuhörerinnen und Zuhörer wurde immer wieder deutlich, dass der Schlüssel für den Erfolg im partnerschaftlichen Miteinander von Gemeinde, Bürgerschaft und fachlich beteiligten Institutionen liegt, die alle gemeinsam das Ziel verfolgen, dass „das Dorf den Generationenvertrag übernimmt!“ Anna Brauweiler und Christian Rupp von der Kommunalen Musikschule Ettlingen / Karlsbad umrahmten die Veranstaltung mit zwei musikalischen Beiträgen, die von den Besuchern sehr begeistert aufgenommen und mit langem Applaus belohnt wurden.  

Fragebogen und Ausfüllhelfer

Projektkoordinator Hans-Dieter Stößer und Spes-Prozessbegleiter Bernhard Goldschmidt dankten ausdrücklich den zahlreichen Personen, die sich bereiterklärt haben, beim Ausfüllen des Fragebogens zu helfen und auf Wunsch sogar dies mit einem Hausbesuch verbinden. Wer also beim Ausfüllen des Fragebogens Unterstützung braucht, kann sich gerne an die Helferinnen und Helfer wenden. Der Fragebogen selbst ist mit diesem Artikel auf der Webseite der Gemeinde verlinkt, ebenso das Anschreiben und das Hinweisblatt zum Ausfüllen des Fragebogens.

Blick auf die Auftaktveranstaltung am 26. November

Von links: Koordinator Hans-Dieter Stößer, Bernhard Goldschmidt (SPES), Bürgermeister Jens Timm und Verena Baader (SPES) sind gespannt auf die Ergebnisse der angelaufenen Bürgerbefragung. Rechts Bürgermeister a.D. Gerhard Kiechle. Fotos: Gemeinde Karlsbad