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Klimaschutz im Landkreis Karlsruhe

04.02.2020 – 29.02.2020

Kreistag schreibt Klimaschutzkonzept fort und ermuntert Städte und Gemeinden abgestimmte Konzepte zu entwickeln

Klimaschutz wird im Landkreis Karlsruhe schon seit geraumer Zeit großgeschrieben. Die Gründung der Umwelt- und Energieagentur Kreis Karlsruhe geht auf das Jahr 2009 zurück. 2014 hat der Kreistag die Umsetzung eines Klimaschutzkonzeptes beschlossen, das unter dem Slogan „zeozweifrei“ das Ziel verfolgt, bis zum Jahr 2050 die Hälfte des derzeitigen Energieverbrauches im Landkreis Karlsruhe einzusparen und die andere Hälfte ohne CO2-Emmissionen zu decken. Über den aktuellen Stand der Umsetzung wurde dem Kreistag in seiner jüngsten Sitzung am 30. Januar berichtet. „Bei der Umsetzung des Klimaschutzkonzeptes kommt den 32 Stäten und Gemeinden die zentrale Rolle zu“, sagte Landrat Dr. Christoph Schnaudigel. Deshalb waren die ersten konkreten Maßnahmen ein Solar- und Wärmekataster und die Erstellung von CO2-Bilanzen für jede Kommune. Beraten werden sie neutral und unabhängig von der Umwelt- und Energieagentur, die wiederum auf die Instrumente des European Energy-Awards und des selbst entwickelten Energieplans zurückgreift. 27 Quartierskonzepte mit innovativen Nahwärmenetzen, 15 energetische Stadtsanierungen und fünf Modellprojekte wurden landkreisweit bereits umgesetzt, wofür Fördergelder in Höhe von 19 Mio EUR erwirkt werden konnten. 48 E-Carsharing-Stationen wurden in 14 Kommunen eingerichtet. Ein Schwerpunkt wird auf die Umweltbildung gelegt. So geht die Umwelt- und Energieagentur seit 2009 regelmäßig an Schulen, wie Geschäftsführerin Birgit Schwegle ausführte. Kommunale Aktivitäten werden darüber hinaus mit professioneller Öffentlichkeitsarbeit unterstützt und Kommunikationsmittel zur Verfügung gestellt. Im Rahmen des Bundesprogramms 50 Kommunale Klimapartnerschaften bringt sich der Landkreis auch auf internationaler Ebene ein und hat mit dem Bekenntnis zur Agenda 2030 und den 17 Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen eine Vorreiterrolle eingenommen. Um die Anstrengungen zu verstärken beschloss der Kreistag, das Klimaschutzkonzept „zeozweifrei“ fortzuschreiben und auf bis dato ungenutzte Potenziale wie z.B. Abwärme aus der Industrie, die Erschließung weiterer Solarthermiefreiflächen – auch durch Überdachung von Parkplätzen an den Landkreisschulen - und Bindung von CO2 im Erdreich auszudehnen. Ein konkretes Projekt ist auch „trink fair“, welches Schülerinnen und Schülern der Landkreisschulen ermöglicht, während der Schulzeit Trinkwasser aus Wasserspendern zu nutzen. Unterstützt wird dieses Projekt von allen Stadtwerken im Landkreis sowie der EnBW. Ziel der Klimaschutzstrategie soll sein, in allen 32 Städten und Gemeinden eine ortsspezifische Klimaschutzstrategie auszuarbeiten, auch wird den Kommunen empfohlen, sich den 17 Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen anzuschließen und vor Ort konkrete Maßnahmen zu entwickeln. Den Energie- und Klimaschutzbericht 2017/18 für die kreiseigenen Liegenschaften nahm das Gremium zur Kenntnis.