Karlsbader Mitteilungsblatt

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Weg weitergehen

22.09.2020 – 31.10.2020

Gemeinderat bestätigt in Julisitzung bisherige Schritte der politischen Jugendbeteiligung

Einstimmig nahm  der Gemeinderat den eingeschlagenen Weg der politischen Jugendbeteiligung mit Zwischenergebnissen zur Kenntnis. Trotz Corona-Pandemie läuft die Arbeit weiter und es gibt jetzt eine Struktur der Beteiligung, auch die Wünsche der Jugendlichen sind schon priorisiert worden. Bürgermeister Jens Timm freute sich über die bisherigen Aktivitäten und gab einen inhaltlichen Überblick. Das Thema Verzicht auf AST-Fahrbeitrag konnte bereits umgesetzt werden.  Die politische Jugendbeteiligung hatte im November 2019 einen fulminanten Auftakt mit den Stationen Politiktag und darauffolgend stellten die Jugendlichen sich und die Ergebnisse im Gemeinderat vor. Bereits beim Politiktag hatte sich eine „offene Kerngruppe“ gebildet, die sich über die Strukturen der künftigen Jugendbeteiligung Gedanken gemacht und einen Vorschlag erarbeitet hat. Kai Basler als Hauptansprechpartner für die politische Jugendbeteiligung pflege kontinuierlich den Kontakt mit den Jugendlichen und innerhalb der Verwaltung finden wiederholt Abstimmungsgespräche mit dem Ansprechpartner für die Verwaltung – Hans-Dieter Stößer sowie Bürgermeister und Hauptamtsleiter statt. Digital und – soweit möglich – auch in persönlichem Kontakt wurden die Themen „Wünsche“ und „Struktur der Jugendbeteiligung“ weiter beackert. Wichtig sei  den Jugendlichen auch die Vernetzung über soziale Plattformen. Die Jugendbeteiligung sei hier mittlerweile über den Account der Gemeinde in Instagram vertreten. Im Jugendzentrum fand vor kurzem ein persönliches Treffen der Jugendlichen mit dem Bürgermeister statt. 

Struktur der Jugendbeteiligung

Die neue Jugendbeteiligung soll offen und frei für alle Karlsbader Jugendlichen sein. Die Jugendlichen sollen die Möglichkeit bekommen, ihre Meinung zu Anliegen, die sie betreffen, zu äußern. Diese Ideen und Anregungen sollen dann in die Arbeit der politischen Gremien einfließen. Dabei sollen Barrieren in Form von strengen Formalien abgebaut werden. Die Jugendbeteiligung soll auf verschiedenen Ebenen ablaufen: Die „offene Kerngruppe“ priorisiert die Themen und konkretisiert sie. Jeder Jugendliche, der Interesse hat, kann hier mitarbeiten. Durch einen geregelten Informationsfluss von der Verwaltung an die Jugendlichen sollen die Themen ausgetauscht und bearbeitet werden. Der Rückfluss zu den Jugendlichen läuft über Kai Basler. Als zeitgemäßes Instrument sind „Online-Umfragen“ geplant. Dabei können in kürzester Zeit die Gesamtheit der Jugendlichen zu einem oder mehreren Themen befragt werden. Geplant ist auch wieder – nach dem großen Erfolg 2019 -  ein Politiktag im Jahr 2021. Die Informationen über geleistete Projekte sollen wertgeschätzt und anerkannt werden, zum Beispiel in der Rubrik „Jugendbeteiligung“ im Mitteilungsblatt, über www.Karlsbad.de Rubrik „Jugendbeteiligung“, über Aushänge an den Schulen und Instagram als Info-Kanal.

Priorisierte Themen aus dem Politiktag 2019

Sehr wichtige Themen sind für die Jugendlichen unter anderem: Schulzentrum Fußgänger- und Fahrradfreundlicher gestalten, Zebrastreifen zu Sporthallen und St. Barbara-Haltestelle, ein verkehrsberuhigter Bereich um das Schulzentrum, die gefährliche Kreuzung Jahnstraße / Goethestraße, eine Überdachung der Bushaltestellen am Schulzentrum, beleuchtete Radwege und mehr. Wichtig sind beispielsweise: Mehr Treffpunkte für Jugendliche außerhalb Langensteinbach (andere Ortsteile), mehr Skaterplätze oder Graffitiwände außerhalb Langensteinbach, Wasserspender in der Aula, W-Lan an verschiedenen Stellen und mehr. Kai Basler sagte, dass es Ziel sei, innerhalb eines Schuljahres -  und nicht von Januar bis Dezember -  Dinge anzusetzen und regelmäßig über Maßnahmen und Projekte zu informieren. Diese Vorhaben sollen umgesetzt werden. Die Hemmschwelle zur Teilnahme ist niedrig. Es finden regelmäßig auch verwaltungsinterne Treffen statt. „Ich möchte diese Form gerade in schwierigen Zeiten so weiterführen, damit sich die Jugendlichen immer wieder einbringen“, betonte Bürgermeister Jens Timm. Die Jugendlichen sollen sich an Haushaltsberatungen, Politiktagen und der Agendaarbeit beteiligen. eitens des Gemeinderates gab es deutlichen Zuspruch für diesen Weg und auch konkrete Anregungen und Beteiligungswünsche. So bot Grin Heidi Ochs (Freie Wähler) u.a. an, mit den Jugendlichen persönliche Beziehungen aufbauen und bei der Öffentlichkeitsarbeit zu unterstützen. GR Steffen Langendörfer (CDU) sagte, dass für die CDU die Jugendbeteiligung sehr wichtig sei. Bei den Themen Digitalisierung und AST bewege sich etwas. Die Ideen seien gut, der Infofluss wichtig, die CDU unterstütze gerne. Eine neue Anregung wäre ein Newsletter. GR Thomas Guthmann (Bündnis 90/Gründe) fand die Beteiligung super. Auf dem Online-Tool würde er mit einzelnen Umfragen starten, die dann dem Gremium präsentiert werden. Er würde nach einem Jahr ein Resümee ziehen und dann erst beurteilen, ob man ein Abo abschließt. GR Reinhard Haas (SPD) bewertete die neue Form der Jugendbeteiligung als ermutigend. GR Björn Kornmüller (FDP) bedankte sich bei Herrn Basler für die Arbeit, es sei positiv, dass das Thema Fahrt aufnehme. Online-Umfragen seien der absolut richtige Weg, so kennt man seine Zielgruppe. Der Politiktag war enorm erfolgreich, er hält ihn jährlich für sinnvoll. Durch die große Dynamik sei Politik greifbar. GR Günter Denninger (CDU) sprach die Rolle der Lehrer im Prozess an und regte an, diese noch intensiver einzubinden. Timm und Basler erläuterten, dass die Lehrerinnen und Lehrer bereits jetzt an verschiedenen Stellen mitarbeiteten, eine Kooperation finde statt.

Nach dem fulminanten Start der Neuaufstellung der politischen Jugendbeteiligung in Karlsbad im November 2019 (siehe Archivfoto Gemeinde Karlsbad) geht die Arbeit trotz Corona mit einem angepassten Ablauf weiter. Der Gemeinderat gab im Juli grünes Licht beim Zwischenbericht.