Karlsbader Mitteilungsblatt

ARCHIV: Karlsbad-Ittersbach

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Über 40 Schwalbennester in Ittersbach

29.09.2020 – 11.10.2020

Von einigen Mitbürgern auf das Mutschelbacher Wiederansiedlungsprojekt für Schwalben angesprochen – eine der letzten Karlsbader Veranstaltungen vor dem Corona-Lockdown – machten sich Friedbert Kern und Markus Gegenheimer vom NABU Karlsbad/Waldbronn an einem schönen Junitag auf, um in Ittersbach eine Bestandsaufnahme der Schwalbenpopulation zu machen. Ausgesucht hatten sie sich hierzu den alten Ortskern, der von den Schwalben traditionell bevorzugt wird.

Ergebnis: über 40 bewohnte oder im Bau befindliche Mehlschwalbennester, dazu zwei Rauchschwalben– und einige Mauerseglerkolonien. Letztgenannte sind zwar nicht mit den Schwalben verwandt, ähneln sich aber in Aussehen und Lebensweise.

Das Fazit stand schnell fest: eine Wiederansiedlung ist in Ittersbach nicht notwendig. Nachdem man mit etlichen Mitbürgern ins Gespräch gekommen war, kristallisierte sich jedoch heraus, dass  es gar nicht so selbstverständlich ist, Schwalbennester am Haus zu dulden. Hauptgrund dafür ist die Verschmutzung, die sich sichtbar an darunter befindlichen Fenstersimsen und Gehwegen niederschlägt. Der könnte man zwar durch Anbringung von Kotbrettern direkt unter den Nestern beikommen, doch ist dies gerade für ältere Mitbürger oft recht beschwerlich.

Daher beschlossen Ortsverwaltung und NABU, die schwalbenfreundlichen Hausbesitzer/-bewohner im Rahmen einer Feierstunde mit einer Urkunde und einer Plakette, die am „schwalbenfreundlichen Haus“ angeracht werden kann, zu belohnen.

Hierzu hatte Ortsvorsteherin Heike Christmann am vergangenen Dienstag auf den Ittersbacher Rathausplatz geladen und viele Schwalbenfreunde waren der Einladung gefolgt. Nach ihrer Begrüßung und einigen Dankesworten stellte Friedbert Kern in einem kurzen Abriss die Aufgaben und aktuellen Projekte des NABU Karlsbad/Waldbronn vor. Anschließend erläuterte Markus Gegenheimer die Hintergründe der Aktion, ehe Bürgermeister Jens Timm eine kurze Ansprache hielt, in der er betonte, dass wir in Karlsbad mit, in und von der Natur leben und er die Schwalben als Glücksbringer betrachte.

Danach erfolgte die Ehrung und ein Fototermin, ehe die Feierstunde mit einem kleinen Snack ausklang.

Verständlicherweise konnten nicht alle Häuser des Ortsteils überprüft werden, ebenso wenig von der Straße aus nicht erkennbare Nester. Sollten  sich Schwalbenfreunde übergangen fühlen, können sie sich gerne an den NABU wenden, die Ehrung wird dann nachgeholt. Freundlicherweise hat auch die Gemeinde ihre Unterstützung beim Anbringen von Kotbrettern zugesagt. Interessenten wenden sich bitte an Herrn Dr. Rösch vom Umweltamt.

 

Bildunterschrift

Gruppenfoto mit Sicherheitsabstand: vor dem Ittersbacher Rathaus versammelten sich (v.l.) Ellen Dambach, Ortsvorsteherin Heike Christmann, Bürgermeister Jens Timm, Fritz Dambach, Klaus-Dieter  Eberhardt, Heinz Duß, Bojanka Göring, Markus Gegenheimer (NABU), Lina Kappler (halb verdeckt), Friedbert Kern (NABU), Marlies Banszerus und Duncan Drollinger.