Karlsbader Mitteilungsblatt

Rubrikenübersicht > Redaktionelle Berichte > Quartiersentwicklung - von Kooperationen und Projekten zur strukturellen Verankerung

ARCHIV: Redaktionelle Berichte

Dieser Artikel befindet sich im Archiv!

Quartiersentwicklung - von Kooperationen und Projekten zur strukturellen Verankerung

10.11.2020 – 30.11.2020

Treffen des Kompetenznetzwerk Quartiersentwicklung -  Kommunen tauschen sich in Lauchringen aus

Quartiersentwicklung ist ein dauerhaftes Handlungsfeld in Kommunen. Die Quartiersentwicklung erfordert eine ganzheitliche Sicht auf das Quartier, deren Bewohner und Bewohnerinnen, deren Bedarfe und Themenfelder wie bspw. Wohnen, Leben und Arbeiten, Bildung und Kultur, Integration und Inklusion, Mobilität und Klima und Umwelt. Sie setzt, neben der Bürgerbeteiligung, auch ein enges Zusammenspiel der Verwaltungseinheiten voraus. Nur so können Synergien genutzt und Doppelstrukturen vermieden werden.

Der Frage, wie über Kooperationen, örtlichen Projekten und die Bündelung von Einzelmaßnahmen eine strukturelle Verankerung der Quartiersarbeit gelingen kann, gingen die Mitglieder des Kompetenznetzwerks bei ihrem Treffen Mitte Oktober in Lauchringen nach. Für Karlsbad nahm Hans-Dieter Stößer an dem Treffen teil.

Damit auch die Kommunen am Fachvortrag und dem anschließenden Austausch teilnehmen konnten, denen es terminlich oder corona-bedingt nicht möglich gewesen wäre nach Lauchringen zu fahren, wurde das Vormittags-Programm in einer hybriden Form von analog und digital angeboten. Teilnehmende konnten sich per Video in den Veranstaltungsraum zuschalten. Begrüßt wurden die Verantwortlichen der Städte und Gemeinden durch Thomas Schäuble, Bürgermeister der Gemeinde Lauchringen. Sara Bode aus dem Referat für Quartiersentwicklung des Ministeriums für Soziales und Integration erläuterte das Programm und die Angebote im Rahmen der Quartiersstrategie ‚Quartier 2030 - Gemeinsam. Gestalten‘ und ging mit den Teilnehmenden in den Dialog zu deren Projekten und Fragen. Referentin Petra Potz, die aus Berlin dazu geschalten war, berichtete über Ergebnisse und Erkenntnisse aus der Studie ‚Gemeinwesenarbeit in der sozialen Stadt. Entwicklungspotenziale zwischen Daseinsvorsorge, Städtebauförderung und Sozialer Arbeit‘ und tauschte sich mit den Teilnehmenden darüber aus, wie eine strukturelle Verankerung der Quartiersarbeit gelingen kann.
Das gemeinsame Mittagessen nutzten die Teilnehmer und Teilnehmerinnen vor Ort zur Vernetzung. Im Anschluss folgte wortwörtlich ein Streifzug durch den Riedpark in Lauchringen, ein neu entstandenes Quartier mit dessen Herzstück, das Familienzentrum Hochrhein. Bürgermeister Schäuble und Ulla Hahn, Leiterin des Familienzentrums, erläuterten den Werdegang baulich sowie die Gestaltung der sozialen Einbindung und zeigten die Verbindungen und Kooperationen von Kindertagesstätte, Tagespflege, Wohngruppe und den verschiedenen Wohnungen. Zum Abschluss fand sich die Gruppe wieder im Sitzungssaal des Rathauses ein. Dort stellte Gerd Kalkbrenner die BürgerApp aus St. Georgen vor, die vor allem in der Corona-Zeit zu einem beständigen Informationsmedium gewachsen ist und den Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit bietet vor Ort in Verbindung zu bleiben und sich zu vernetzen. Die Teilnehmenden waren sich einig, auch wenn nicht alle Netzwerkmitglieder vor Ort dabei sein konnten, war das hybride Format am Vormittag die beste Lösung. Und doch können die digitalen Möglichkeiten den wertvollen informellen Austausch und das Netzwerken in den Pausen und am Nachmittag nicht ersetzen.
Ergänzende Informationen zum Kompetenznetzwerk Quartiersentwicklung

Im vergangenen Jahr haben zehn Kommunen im Gemeindetag das Kompetenznetzwerk Quartiersentwicklung gegründet: die Städte: Hechingen, Rottweil, Achern, Tengen, St. Georgen und die Gemeinden: Oberwolfach, Karlsbad, Mehrstetten, Lauchringen und Ballrechten-Dottingen. Ziel des Kompetenznetzwerks Quartiersentwicklung ist es, unterschiedliche Wege der Quartiersentwicklung zu erproben. Parallel dazu treffen sich die Modellkommunen zum gemeinsamen Fachaustausch, um Erfahrungen einzubringen und die jeweiligen Erkenntnisse zu diskutieren. Ergänzend wird externe Fachexpertisen eingebracht. Erkenntnisse und Empfehlungen aus dieser gemeinsamen Arbeit sollen wiederum allen Städten und Gemeinden in Baden-Württemberg zugänglich gemacht werden. Das Kompetenznetzwerk Quartiersentwicklung ist Teil des Gemeindenetzwerks Bürgerschaftliches Engagement und wird gefördert aus Mitteln des Landes Baden-Württembergs im Rahmen der Landesstrategie „Quartier 2030 – Gemeinsam.Gestalten.“ des Ministeriums für Soziales und Integration. Das Gemeindenetzwerk ist die Vernetzungsplattform für Städte und Gemeinden in Baden-Württemberg zu den Themen Bürgerengagement und Bürgerbeteiligung. Es liegt in Trägerschaft des Gemeindetags und hat landesweit über 210 Mitglieder. Mehr Informationen zum Gemeindenetzwerk BE unter: www.gemeindenetzwerk-be.de