Karlsbader Mitteilungsblatt

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ARCHIV: Miteinander Zukunft gestalten - Karlsbad 2030

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Treffen der Steuerungsgruppe Miteinander Zukunft gestalten

27.06.2023 – 31.07.2023

Überblick über Projekte in Maisitzung

Im Mai fand die vierte Sitzung der Steuerungsgruppe „Miteinander Zukunft gestalten“ – Bürgerbeteiligung in Karlsbad – statt. Die Arbeitskreise berichteten aus ihrer Arbeit.

Bericht von der Exkursion Multiplier-Event

Ulrike Seiter und Barbara Rinke informierten über ihre Eindrücke und Ideen von der SPES-Exkursion. Dabei ging es unter anderem um das Thema Nachhaltige Daseinsvorsorge (Multiplier-Event). Die Veranstaltung war international besucht. Sie bot mit 40 Vorträgen und 10 Besichtigungen einen großen Überblick zu laufenden Projekten. Unter anderem wurden auch Offene Technologielabore (Otelos) besucht. In diesen werden beispielsweise niedrigschwellig handwerkliche Angebote ausprobiert werden. Weitere Angebote der Otelos sind Workshops, Meetings, Feste, Diskussionen, Generationen-Basteln und Medienmachen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erlebten einem Rundgang im Tagungsort der Spes-Akademie in Schlierbach / Österreich. Dabei gewannen sie  Einblicke in verschiedene Einrichtungen: Öko-Feriendorf, Nahwärmeversorgung durch Biomassekraftwerk und Schlierbacher Bauernmarkt. Beeindruckend war auch eine ehmalige Kirche. Hier finden multifunktionale Angebot statt. Dadurch entstand ein lebendiges multikulturelles Zentrum in einer kleinen Gemeinde. Ein anderes Projekt „Hartrium – Leben im Dorf“ ist ein offenes Gemeindehaus für alle. Es biete unterschiedlichste Angebote (Ausstellungen, Vernissagen, Dorfladen, Café, Leselounge, Seminarräume etc.). Damit soll auch Einsamkeit bekämpft werden.

Nahversorgung Tante „M“

Bei dem Projekt Tante „M“ sorgt ein im Zentrum gelegener Nahversorgerladen für mehr Lebensqualität. Dabei handelt es sich um ein langfristiges, modernes und wirtschaftliches Ladenkonzept. Kombiniert werden dabei ein attraktives Angebot mit guten Preisen und flexiblen Öffnungszeiten. Ansässige Erzeuger liefern ihre Produkte. Ein Sortiment für den täglichen Bedarf (außer Alkohol und Tabak) wird angeboten. An den Scannerkassen bedienen sich die Kundinnen und Kunden kameraüberwacht selbst. Stundenweise ist Personal vor Ort. In Malsch-Völkersbach eröffnet in der zweiten Jahreshälfte 2023 ein Tante „M“. Generell eignen sich leerstehende Gebäude, ehemalige Läden und Banken für so ein Angebot.

Arbeitskreis Öffentlicher Raum – Projekt Bücherhäusle Auerbach

Das Bücherhäusle konnte am 20. Mai mit einer kleinen Feier eingeweiht werden, berichtete Juliane Vollmerhausen-Brecht. Die Gruppe freue sich und sei stolz auf die Arbeit. Hinweis: Im Mitteilungsblatt vom 1. Juni wurde auf den ersten Seiten über das Projekt berichtet. Die Gemeinde hat das Projekt mit unterstützt. Die Whats App Gruppe bleibe in Kontakt und überlege, ob eventuell ein Folgeprojekt angegangen wird.

 

Bereits umgesetzt ist das Projekt Bücherhäusle Auerbach. Foto: Arbeitskreis

 

Arbeitskreis Energie-Sharing&Energiegenossenschaft Karlsbad

Für die kleine Gruppe des Arbeitskreises werden noch Mitstreiter/innen gesucht, informierte Jürgen Stumpp. Am 23.März 2023 fand eine erfolgreiche Infoveranstaltung mit ca. 120 Personen statt. 250 Interessierte möchten investieren. Die Entscheidung zur Genossenschaft stehe an. Untergruppen für Finanzen, Organisation, Verwaltung, Technik und Marketing wurden gebildet. Es gebe allerdings  unterschiedliche Interessen der Beteiligten. Dazu zählten  Bürger, Gemeinde und Photovoltaik-Anlageninvestor.

Arbeitskreis Begegnungsformate entwickeln

Ortsvorsteherin Heike Christmann informierte zum Sachstand. Es sei geplant,  Spielenachmittage und ein Café ins Leben zu rufen. Wünschenswert wäre ein digitales System zum Buchen der Begegnungsräume im Seniorenzentrum Ittersbach. Weitere Mitstreiter/innen seien gesucht.

Arbeitskreis Teilhabe durch Digitale Vernetzung

Arbeitsgrundlagen und Ideen zu einer Karlsbad App wurden an Bürgermeister Jens Timm übergeben, informierte Volker Goldbecker. Folgende Angebote sind unter anderem angedacht: Dienstleistungsbörse (ähnlich zur Taschengeldbörse), Digitale Freibadkarte, Kita-Platz-Finder und Pflegeplatz-Finder. Die weiteren Schritte in der Verwaltung seien unter anderem Vergleich/Info mit Städte-Apps anderer Kommunen. Diese App erfordere großen Zeitaufwand und technisches Knowhow. Sie sei kostenintensiv und der Gemeinderat zu beteiligen. Moderatorin Sarah Esaias ergänzte, dass die personellen Kapazitäten in der EDV der Gemeinde sehr begrenzt und viele andere Projekte momentan priorisiert seien. Daher könnten derzeit keine konkreteren zeitlichen Zusagen gemacht werden. Insgesamt befürwortete die Steuerungsgruppe das Projekt.

Arbeitskreis IG Barrierefreies Karlsbad

Barbara Rinke sagte, dass sie sich eine intensivere Zusammenarbeit mit der Gemeinde/Gemeinderat wünscht. Durch den anstehenden Amtswechsel des Bürgermeisters sei Herr Timm nicht mehr Ansprechpartner. Positiv sei, dass es in der neuen Aussegnungshalle auf dem Friedhof in Karlsbad-Langensteinbach das erste barrierefreie WC in Karlsbad gibt.

Arbeitskreis Nationalitätenbewegung

Das Café International wird gut angenommen und läuft, informierte Heike Günther. Weitere Aktivitäten seien personell nicht leistbar.

Arbeitskreis Wirtschaft

Ulrike Seiter sagte, dass die zentrale Frage im Arbeitskreis sei, wohin der Trend in Karlsbad geht. Der Wirtschaftsstandort Karlsbad soll auch künftig stabil bleiben. Er soll für junge Menschen attraktiv sein. Nur anhand einer umfangreichen Wirtschaft- und Standortanalyse mit Zahlen und Daten könnten Projekte definiert und priorisiert werden. Eine solche Datenanalyse sei kostenintensiv (ca.10-15.000 Euro). Im Haushaltsplan sei dafür nichts eingeplant, informierte Moderatorin Sarah Esaias. Das Thema müsse ferner mit dem Bürgermeister besprochen werden. Fachlich sei die Wirtschaftsförderung beteiligt. Vereinbart wird, dass Frau Seiter Kontakt zu einer Beraterfirma in Konstanz aufnimmt. Diese soll einer kleinen Gruppe vorstellen, wie ein mögliches Konzept aussehen könnte.

Arbeitskreis Seniorenbeirat

Dieter Hartz informierte über die Aufgaben des Seniorenbeirates. Dieser habe als Gremium der Gemeinde beratende Funktion und wird informiert bzw. informiert sich selbst zu den entsprechenden Themen. Hartz kritisierte, dass die direkte Mitwirkung des Gemeinderates fehle. Er teilte mit, dass der Seniorenbeirat um vier neue Mitglieder gewachsen ist. Dietmar Beuchelt ist der neue Stellvertreter im Arbeitskreis. Für größere Treffen wird nach einer barrierefreien Örtlichkeit gesucht. Beim Thema Pflege sei es ein gesellschaftliches Problem, Pflegeleistung zu bekommen. Es sei auch schwierig für Angehörige, Pflegeleistung zu erbringen. Das Thema Einsamkeit sei ein großes Problem. Viele Menschen seien nicht in Vereinen aktiv und suchten dennoch Kontakte. Mit der Frage, wie alle älter werden, müsse man sich ortsteilübergreifend auseinandersetzen. Weiter sei wichtig, zu erfahren, in welchen Strukturen in Zukunft gearbeitet wird. Es gelte ferner, die Mobilität für Ältere zu verbessern.

Arbeitskreis Jugendbeteiligung

Kai Basler zeigte sich begeistert von der Idee, die Taschengeldbörse über eine App anzubieten. Das sei das richtige Medium für die Jugend. Die Politische Jugendbeteiligung soll neu aufgestellt werden. Dabei geht es um die Fragen: Wie seht ihr Karlsbad? Was hättet ihr gern? Kontakte zu den Schulleitern seien hergestellt. Die Förderschule in Ittersbach soll beteiligt werden. Im Herbst sei eine große Sitzung mit den Schülersprechern und Vertrauenslehrern vorgesehen. Ein möglicher Impuls könne sich auch durch die anstehenden Kommunalwahlen 2024 ergeben. Ende Januar Anfang Februar 2024 soll der Politiktag laufen.

Schenkzeit e.V.

Bärbel Baumgart erläuterte die Vereinsziele. Schenkzeit sei ein Sozialer Verein der von Spenden lebt. Es gehe darum, Menschen Zeit durch verschiedene Begegnungen und Hilfeleistungen zu schenken. Momentan sei die Skepsis der zu Beschenkenden gegenüber fremden Menschen groß. Eine Konkurrenz zu Pflegediensten sei nicht Vereinsziel. Derzeit werde versucht, den Verein in der Öffentlichkeit bekannt zu machen. Dies sei allerdings nicht einfach. Der Verein überlege, ob er einen eigenständigen Arbeitskreis bilden oder sich bei einem anderen Arbeitskreis anschließen möchte.

Basiskurs Alltagsbegleitung

Bernhard Goldschmidt von SPES informierte über das praktische Beispiel Gemeinde Pfinztal. Dort sei der Kurs erfolgreich gelaufen und das Interesse groß gewesen. Teilnehmer/innen waren pflegende Angehörige und Menschen, die in einer beruflichen Suchphase sind. Die Raumorganisation fand über die Gemeinde statt. In Karlsbad soll bei dem Thema der Kontakt zum neuen Bürgermeister Björn Kornmüller gesucht werden.

Verschiedenes

Hans-Dieter Stößer fragte die Teilnehmerinnen und Teilnehmer nach Angeboten zum Thema „Einsamkeit und soziale Isolation“. Genannt wurde unter anderem: Schenkzeit e.V., der Arbeitskreis Begegnungsformate und der Arbeitskreis Seniorenbeirat. Ziel, der Initiative des Landkreises sei, so erläuterte Stößer, dass Ärzte, Apotheken, Physiopraxen diese Angebote an ihre Patienten bzw. Kunden weitergeben können. Der Nächste Sitzungstermin der Steuerungsgruppe ist am 18.Juli 2023.